Beiträge von Trick17

    Endlich mal bin ich dazu gekommen, dem englischen Schneider einen Besuch abzustatten.


    The Outfit (Blu)

    Film: 8/10 - wunderbares Krimi-Mystery Ding im Chicago der 1950er.

    Bild: 7,5/10 - schön ausgestattet, scharf, aber leider etwas hell geraten.

    Ton: 8/10 - dem Genre angemessen inklusive Extrapunkt für Desplats Musik.


    Der Abriss wird dem feinen Film nicht gerecht, ich verweise auf den eigenen Thread. Nehmt euch die Zeit mein ausführlicheres Schwallala zu lesen, lasst euch hoffentlich anfixen und schaut selber mal bei "Mr. English" rein :)

    Graham Moore schrieb das Drehbuch für "The Imitation Game", einen feinen Film über Alan Touring, gewinnt einen Oscar dafür - und verschwindet von der Hollywood-Bühne. Acht Jahre später ist sein Drehbuch zu "The Outfit" fertig und diesmal steigt er selbst auf den Regiestuhl, um sein Werk auf Film zu bannen. In der Corona-Pandemie gedreht und produziert fliegt der Film leider unter dem Radar und ist jetzt endlich mal in meinem Player gelandet.


    Film: 8/10 - In den 1950er Jahren kommt der Engländer Leonard Burling (Mark Rylance) nach Chicago um eine kleine Schneiderei zu betreiben und Maßanzüge für einen erlauchten Kundenkreis anzufertigen. Als Mädchen für alles abseits des Schneidezimmers geht ihm Mable (Zoey Deutch) zur Hand. Zu dieser Zeit und in dieser Stadt ist der Mob nicht weit, und so erduldet "Mr. English" Burling im Schneidezimmer einen Briefkasten der Gangsterbande. Eines Abends jedoch, Mable ist schon fort und Burling in den letzten Zügen des Tages, stolpern der Sohn des Mob Chefs Richie (Dylan O'Brien), and sein Gehilfe Francis (Johnny Flynn) in den Laden. Richie wurde angeschossen und plötzlich ist Burling nicht mehr nur Besitzer der Schneiderei mit Briefkasten, sondern mittendrin.

    Moore nimmt sich gerade zu Beginn der 1:45 Stunden viel Zeit um Ort und Charaktere seines Kammerspiels einzuführen. Sätze sind in lange Pausen eingebettet, oftmals nur kurz, dafür pointiert vorgetragen; der Film rollt so langsam an wie eine alte Dampflokomotive. Dabei aber so präzise, wie Burling in den Abendstunden seine Schere führt. Von Beginn an wird der Zuschauer vom stark reduzierten Spiel von Rylance gefesselt, der sich auf Theaterbühnen viel wohler fühlt als im Film und dort nur selten zu sehen ist. Am Anfang möchte man fast ein paar Kohlen nachlegen, damit die Lok endlich so richtig in Schwung kommt.

    Moore aber behält sein Tempo gnadenlos bei und als die erste Wendung kommt, legt sich des geneigten Kinobesuchers Stirn in Falten. Nicht zum letzten Mal, denn es folgen weitere unerwartete Enthüllungen - und so wird die ruhige Erzählgeschwindigkeit zu einem wunderbaren Stilmittel, das es den Personen vor der Leinwand erlaubt, über die Hintergründe des Geschehens auf der Leinwand zu spekulieren und mitzurätseln.

    Häufig sind Wendungen eher Mittel zum Zweck um den Zuschauer bei der Stange zu halten und wirken uninspiriert oder allzu beliebig. Nicht so im Outfit. Moore blättert genüsslich Seite um Seite in seinem Drehbuch um und treibt seine Geschichte ebenso genüsslich - und im Zeitlupentempo - in den Zielbahnhof. Deutch ist hübsch, bleibt aber blass und die Gangster sind zwar interessantere Charaktere - letztendlich aber auch nur Stichwortgeber für Rylance, der den Film durch sein Spiel mühelos alleine trägt. Als Variation des "whodunit" Genre ganz unbedingt zu empfehlen.


    Bild: 7,5/10 - In nur 25 Tagen gedreht spielt "The Outfit" ausschließlich in den wenigen Räumen der kleinen Schneiderei. Das stellte Moore und seinen Kamermann Dick Pope vor Produktionsstart vor die Frage, in welchem Seitenverhältnis der feine Krimi gedreht werden soll. Cinemaskop ist eindeutig zu breit für die engen Räumlichkeiten, 16:9 hingegen hätte beinahe klaustrophobisch gewirkt. So ist das 2.0:1 geworden, um dem Treiben zuzuschauen.

    Das kleine Set wirkt sehr gemütlich und man kann die feinen Stoffe und die Schneidereikreide förmlich riechen und fühlen. Als Kniff dient die Beleuchtung eines Billardtisches als Hauptlichtquelle im Schneiderzimmer, so dass Tisch, Hände und gerade noch die Gesichter gut ausgeleuchtet sind, der Rest der Räume aber im Dunkeln verschwindet. Damit sind wir bei einem meiner Kritikpunkte angekommen - das Bild der BluRay ist leider viel zu hell geworden. Obwohl offensichtlich eher schummrig und sparsam ausgeleuchtet, gibt es Zeichnung bis in den letzten Winkel jedes Raumes. Damit geht viel Stimmung flöten, leider.

    Die Kameraarbeit ist sehr sparsam - mir war es zu wenig des Guten. Die nur behutsam eingesetzten Bewegungen oder Zooms sollten das präzise Schneiderhandwerk widerspiegeln; ich hatte es mir während des Films schon gedacht und genau so ist es. Da wir nur wenige Darsteller in wenig Raum haben, selbst das Gesagte eher wenig ist hätte ich mir ein bisschen mehr Dynamik durch die Kamera gewünscht. Aber was weiß denn ich: wohlmöglich entsteht die Wirkung des Films gerade daraus, dass nichts vom Spiel der Darsteller ablenkt.

    So bleibt scharf, schön, leicht entsättigt und viel zu hell übrig.


    Ton: 8/10 (Deutsch DTS 5.1) - Los geht's mit Voice Over von Burling, der in die ersten Schritte des Schneiderhandwerks einführt. Begleitet von spärlichen Hihats, die sich nach und nach zu einem feinen, jazzig angehauchten Score weiterentwickeln. Und zwischendurch etwas lyrischer werden dürfen, um dann wieder ganz zurückgenommen in den Hintergrund weichen um ja nicht vom Spiel abzulenken. Wie sehr häufig wenn ich mich über feines musikalisches Beiwerk freue, taucht Alexandre Desplat im Abspann auf. Kann man Williams oder Zimmer häufig nach den ersten paar Takten heraushören, ist es bei Desplat am ehesten die verspielte Musik, die ich sein Markenzeichen nennen würde. Ein, wie immer bei dem Franzosen, wirklich schöner Soundtrack.

    Davon ab - hier gibt's wenig zu hören und außer dem Orchester, das sich von allen Seiten ins Ohr schleicht sind es nur hie und da dezente Geräuschchen, die den Raum öffnen. Richtig so, mehr wäre zu viel und würde nicht zum Film passen.

    Doppelmord (UHD)

    Film: 6,5/10 - Ende der 90er gab es viele feine und auch viele mittelmäßige Thriller, "Double Jeopardy" wie der Film im Original heißt würde ich zu letzterer Kategorie zählen. Libby (Ashley Judd) und Nick (Bruce Greenwood) führen ein tolles Leben mit viel Geld und kleinem Söhnchen. Gerade kriselt es ein wenig, aber eine Ausfahrt auf einem gemieteten Segelboot wird es schon richten. Aus dem gemeinsamen Schlaf erwacht Libby alleine, mit Blut besudelt, überall blutige Spuren. An Deck liegt ein blutiges Messer und natürlich, in dem Moment in dem sie es aufhebt, taucht die Küstenwache auf. Zurück an Land bleibt Nick verschwinden, die Indizien verdichten sich und Libby wandert ins Gefängnis. Dort lernt sie, dass es ein Gesetz gibt, nach dem man nicht zwei mal für die gleiche Tat verurteilt werden kann und somit ist der Fahrplan für die Stunde Fünfundvierzig im heimischen Kino klar.

    Das Gesetzt - Prämisse des Films - ist arg hingebogen, manches ist schräg, manches an den Haaren herbeigezogen - manches auch ganz okay. Im Zeitalter totaler Franchise Übersättigung tue ich mich mit der Verurteilung ob nicht korrekter Prämissen schwer, denn mit dem Argument dürften nur wenig Filme das Licht der Welt erblicken. Nach dem ersten Drittel stößt Travis (Tommy Lee Jones) dazu und gibt den kautzigen Bewährungshelfer. Ashley Judd, deren Karriere leider nie richtig abgehoben hat (EDIT: sie hatte Weinstein nicht nachgegeben, der daraufhin dafür gesorgt hat, dass ihre Karriere beendet ist), ist schon sehr schnuckelig :) Greenwood, obwohl hier der Bösewicht, ist gleichfalls ein charmanter Kerl dem ich gerne bei der Arbeit zuschaue. Ja, kann man schon gut schauen, die halbwegs flott erzählten Teile überwiegen die zäheren in Summe.


    Bild: 8/10 - für die UHD wurde neu gemastert und über weite Teile hat man ordentlich Auflösung aus den alten Kodak Negativen rausgeholt. Unaufgeregte und solide Kamera, manche Einstellung sind richtig schön, manche schon ein wenig cheesy. Aber technisch eine wirklich ordentliche Scheibe, da gibt es definitiv Aktuelles, was schlechter ausschaut.


    Ton: 7/10 (englisch TrueHD) - ein gefälliger Soundtrack, eher frontlastig abgemischt - bis auf die Szenen in den es etwas turbulenter zugeht. Passt schon, Ton ist hier Beiwerk und nicht Akteur.

    Auf meiner ewigen Mission, alle Zeitreise- und -schleifenfilme zu schauen, landet hin und wieder auch seltsames Zeugs im Player 😶


    Haunter (Blu)

    Film: 7/10 - Lisa (Abigail Breslin) wacht auf, von dem Geplapper ihres kleinen Bruders auf dem Walkie-Talkie begleitet. So stolpert sie am Tag vor ihrem 16. Geburstag durch's Haus und ohne langes Gedönse wird schnell klar: der Tag wiederholt sich. Vater Bruce (Peter Outerbridge), Mutter Carol (Michelle Nolden) und derkleine Bruder merken das nicht - sie aber schon. Der Film beginnt die Schleife damit, dass Lisa merkwürdige Geräusche / Stimmen hört und die Tage durch ihre Reaktion auf diese Geschehnisse eben nicht exakt gleich sind.

    Weder bei imdb noch bei metacritic kommt der rund anderhalbstündige Film von 2013 sonderlich gut weg - aber als Murmeltier der ersten Stunde gibt's von mir ein bisschen was auf's Punktekonto drauf. Man könnte Haunter am ehesten als "The Others" mit "Groundhog Day" Einschlag beschreiben, wobei Alejandro Amenábars Werk deutlich besser ist. Dennoch, ein wenig Gruseln ist garantiert, und die Kurve bekommt der Film - der eher ein Mystery-Grusler ist - am Ende haarscharf und für mich(!) passend. Das sehen sicher viele anders.


    Bild: 7,5/10 - zu Beginn dachte ich, der Projektor spinnt. Schwarz ist grau und niemals schwarz. Das davon ab unauffällige Grading gibt dem Film - der Mitte der 80er spielt - einen schönen eigenständigen Look, ohne dass ich genau beschreiben könnte _was_ dieser Look eigentlich ist. Ein paar typische Horroreinstellungen die suggerieren, dass die nächste Aktion eine dumme ist, müssen sein. Ein fein eingefanges, sauberes digital gefilmtes 16:9 Bild.


    Ton: 8/10 (englisch DTS HD Master) - ein schöner Score, der gefällig durch den Raum schwebt und die Stimmung des Films anschiebt. Dazu eine feine Klangkulisse die Lautsprecher ins Spiel einbindet. Die dezenten Jumpscares werden passend untermalt. Schöner Ton.

    Wenn der Englischlehrer auf seinen Tisch klettert, kann nur eines herauskommen --


    Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society) (Blu)

    Film: 8/10 - Neu England, 1959. Mit dem neuen Schuljahr nimmt im prestigereichen Jungeninternat "Welton Academy" ein neuer Englischlehrer seine Arbeit auf, John Keating (Robin Williams). Die Jungen (u.a. Ethan Hawke, Robert Sean Leonard), die praktisch rund um die Uhr für verschiedene Fächern büffeln, müssen sich an die unorthodoxen Lehrmethoden des Neuen erst mal gewöhnen. Stehen sie ihm am Anfang noch skeptisch gegenüber, gewinnt er schnell ihre Herzen. Wichtiger als Lyrik und Literatur ist ihm die Botschaft "Carpe Diem"; denkt selber, steht für euch ein. Macht etwas Außergewöhnliches aus eurem Leben, schon bald seid auch ihr Nahrung für Würmer.

    Knapp zehn Jahre vor seiner Truman Show inszeniert Peter Weir - der selber ein Jungeninternat besucht hat - 1989 einen ähnlich gestrickten Film. An der Oberfläche heiter und fröhlich, doch darunter ein brodelnder, hoch emotionaler Kern. Wie Carrey holt er sich auch hier jemanden, der für heitere Rollen abonniert war, den großartigen Robin Williams, Meister der lauten und leisen Töne. Williams fühlte sich sofort zu der Rolle hingezogen, hatter sich doch genau so einen Lehrer in seiner Jugend gewünscht.

    Und so nehmen wir nach einem kurzen Rundflug durch die verschiedenen Fächer doch vor allem am Leben der kleinen Gruppe Jungs aus Keatings Klasse teil. Die, natürlich, nachdem die anfängliche Skepsis gewichen ist, schon bald den titelgebenden Club der toten Dichter wieder auferstehen lassen, den Club, dem Keating seinerzeit angehört hat. Vermutlich kennt ihr den Film samt Schlüsselszenen alle hier, also muss wohl kaum mehr geschrieben werden.


    Bild: 6/10 - die Scheibe aus 2012 war zwar deutlich besser als die DVD; so lange nach Veröffentlichung aber und in einer Zeit in der wir uns regelmäßig über schöne 4K Neuauflagen freuen können, ist das Bild eher nicht so doll. Ziemlich weich, Kompressionsproblemchen, ... über Strecken eine Erinnerung an frühe BluRays, als man sich über Full HD gefreut hat - im Vergleich zur DVD. Das 16:9 Bild ist schon okay, aber sicher könnte man mit einem echten Remaster ordentlich was reißen. Die schönen Außenaufnahmen aus Neu England hätten es genauso wie die vielen legendären Szenen in Schulräumen, Höhlen und Theatern verdient.


    Ton: 6/10 - der deutsche Dolby Digital Ton klingt nach 1989. Ein wenig muffig und eher frontlastig, wenngleich alles gut verständlich ist. Stellenweise war mir die Synchro zu sehr von 80er Jahre Sprache durchsetzt, das hat einfach nicht in die dargestellte Zeit gepasst. Nicht so schlimm wie bei Footloose (auch mit einem deutlich herausstechenden Oliver Rohrbeck), aber sie dürfte viel Flair des Originals mit flapsiger Übersetzung kaputtmachen. Immerhin, die ikonischen Sätze sind ohne Verballhornung erhalten geblieben.

    Darüberhinaus gibt es den schönen Soundtrack von Maurice Jarre zu hören, zu dem sich allerlei klassisches Werk gesellt. Akustisch ein sehr rundes Bild, aber etwas lieblos in seinen DD-Container gesteckt und mit hier und da unnötig 80er-zeitgeistiger Synchro.

    Film: 8/10 - In guten zweieinhalb Stunden teilen wir etwa zehn "Coming-of-Age" Jahre mit Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle) zwischen Mitte der 50er und Mitte der 60er Jahre. Er lebt in den Staaten und zieht mit seinen drei Schwestern, Mutter Mitzi (Michelle Williams) und dem liebenswert-genialen Vater Burt (Paul Dano) von Ort zu Ort. Stets einem noch besser bezahlten Job seines Vaters hinterher. Der schafft es auch stets, eine Stelle für "Onkel Bennie" (Seth Rogen) zu schaffen, bester Freund des Vaters, und der Mutter. Zu Beginn des Films nehmen Mom+Dad ihren kleinen Sammy das erste Mal mit ins Kino, ein Erlebnis dass den Jungen fortan prägt und in ihm die Leidenschaft weckt, Filme zu schaffen.

    Während das Leben rund um Familie Fabelman geschieht, wird vor allem die Entwicklung von Sammy erzählt. Im Geflecht aus Liebe zu seiner Familie, Pubertät, ständigen Ortswechseln und dem jüdischen Hintergrund seiner Familie ist es das Filmemachen, das Sammy antreibt.


    Die Fabelmans sind vielleicht Spielbergs persönlichstes Werk, schildern sie doch unter anderem Namen als dem eigenen die Jugendjahre des Regisseurs. Sicher gibt es manche Änderungen, Seth Rogen fragte daher am Set häufiger nach, ob sich diese oder jene Begebenheit tatsächlich so abgespielt habe. Stevens Antwort war zu 100% "ja, genau so". Jedes Einzelbild dieses wunderbaren Films sprüht vor Wärme und Liebe zum Film, wie sollte es anders sein bei einem autobiografischen Werk aus Spielbergs Feder.

    2023 war das Jahr, in dem "Everything, everywhere, all at once" eine unglaublich Zahl Oscars eingesammelt hat und es den Fabelmans verwehrt hat, auch nur eine der sieben Nominierungen in einen Goldjungen zu verwandeln. Über Gerechtfertigkeit darf bei Awards aller Art gerne gestritten werden, zeigt die schiere Anzahl jedoch, dass wir es möglicherweise mit einem besonderen Streifen zu tun haben. Ein Film, dessen Kernthema "Film" ist, das wird gerne belohnt.


    Bild: 8,5/10 - Niemand anderes als Janusz Kaminski fängt die Geschichte von Sammy ein, und natürlich sind es Negative von Kodak in den Formaten 8mm, 16mm und 35mm, die die Geschichte der Familie in leuchtend-warmen Farben auf die 16:9 Leinwand malen. Einen Teil des Charmes machen die frühen Werke von Sammy aus, deren Entstehungsgeschichte im Film nachgezeichnet wird. Spielberg gibt freimütig zu, dass zwar alles so authentisch wie möglich nachgedreht wurde - er es aber doch nicht lassen konnte manche Einstellung zu verbessern.

    Viele Einstellungen Kaminskis sind einfach wunderschön, das fängt bei den genau nachgebildeten verschiedenen Häusern der Familie an und hört bei den Filmen im Film auf. Die Ausstattung atmet den Zeitgeist der 50er und 60er und in mancher Innen- wie Außenaufnahme ist schon die Beleuchtung eine Verbeugung vor dem zelluloidgewordenen Look der damaligen Zeit. Einfach schön anzusehen.


    Ton: 8/10 - Wenn Spielberg fragt, kann John Williams auch mit 91 Jahren nicht Nein sagen, und so hat er auch für dieses Werk die Noten auf Papier gesetzt. So wie immer mit Bleistift, Note für Note. Diesmal - Mitzi spielt mit Begeisterung Klavier - sehr klavierlastig. Joanne Pierce Martin bringt sowohl die Musik Williams als auch die große Auswahl klassischer Werke zu Ohr. Und das mit einer Leichtigkeit, dass das Trommelfell Gänsehaut bekommt. Heißt es weder Williams, noch klassisches Klavier, so heißt es Popnummern aus dem Radio, die den Film mit Energie und guter Laune durch die Einstellungen treiben. Deep Space Nine Fans aufgehorcht, eine Sequenz von wird Vic Fontaine, Pardon - James Darren musikalisch begleitet ;)


    Die Quizfrage zum Schluss: Greift man höher ins Regal wenn Spielberg draufsteht? Metacritic 'nen Zehner höher als der imdb Schnitt sind ein gutes Indiz für Kritiker-Liebe. Eine Liebesgeschichte an den Film, wie kann man die als Filmliebhaber nicht lieben?

    Eine oft gehört Kritik ist, dass das alles etwas lang ist und manchmal nicht so viel passiert. Ich denke der Film entfaltet, wie beispielsweise auch "Almost Famous", gerade daraus dass er sich Zeit nimmt seine Wirkung. Also liegt, mindestens hier, der Fall anders. Als Kinofan im weitesten Sinne kann man einfach nicht unberührt bleiben, so zumindest ist es mir ergangen. Liebenswerte Charaktere und Darsteller, Kamera und Musik vom Dreamteam, Spielberg ... nein, der Film ist bezaubernd. Verzaubernd? Schaut selbst, wenn noch nicht geschehen. Mindestens gibt es in diesem Thread zum Film noch viel zu wenig Beiträge :)

    Nachdem der Abspann gelaufen (nicht weggeskippt) ist, stellt man sich doch die Frage, ob alleine der Name "Spielberg" auf dem Regiestuhl höher ins Regal greifen lässt, oder nicht. Es gab


    Die Fabelmans (Blu)

    Film: 8/10 - In guten zweieinhalb Stunden teilen wir etwa zehn "Coming-of-Age" Jahre mit Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle) zwischen Mitte der 50er und Mitte der 60er Jahre. Er lebt in den Staaten und zieht mit seinen drei Schwestern, Mutter Mitzi (Michelle Williams) und dem liebenswert-genialen Vater Burt (Paul Dano) von Ort zu Ort. Stets einem noch besser bezahlten Job seines Vaters hinterher. Der schafft es auch stets, eine Stelle für "Onkel Bennie" (Seth Rogen) zu schaffen, bester Freund des Vaters, und der Mutter. Zu Beginn des Films nehmen Mom+Dad ihren kleinen Sammy das erste Mal mit ins Kino, ein Erlebnis dass den Jungen fortan prägt und in ihm die Leidenschaft weckt, Filme zu schaffen.

    Während das Leben rund um Familie Fabelman geschieht, wird vor allem die Entwicklung von Sammy erzählt. Im Geflecht aus Liebe zu seiner Familie, Pubertät, ständigen Ortswechseln und dem jüdischen Hintergrund seiner Familie ist es das Filmemachen, das Sammy antreibt.


    Die Fabelmans sind vielleicht Spielbergs persönlichstes Werk, schildern sie doch unter anderem Namen als dem eigenen die Jugendjahre des Regisseurs. Sicher gibt es manche Änderungen, Seth Rogen fragte daher am Set häufiger nach, ob sich diese oder jene Begebenheit tatsächlich so abgespielt habe. Stevens Antwort war zu 100% "ja, genau so". Jedes Einzelbild dieses wunderbaren Films sprüht vor Wärme und Liebe zum Film, wie sollte es anders sein bei einem autobiografischen Werk aus Spielbergs Feder.

    2023 war das Jahr, in dem "Everything, everywhere, all at once" eine unglaublich Zahl Oscars eingesammelt hat und es den Fabelmans verwehrt hat, auch nur eine der sieben Nominierungen in einen Goldjungen zu verwandeln. Über Gerechtfertigkeit darf bei Awards aller Art gerne gestritten werden, zeigt die schiere Anzahl jedoch, dass wir es möglicherweise mit einem besonderen Streifen zu tun haben. Ein Film, dessen Kernthema "Film" ist, das wird gerne belohnt.


    Bild: 8,5/10 - Niemand anderes als Janusz Kaminski fängt die Geschichte von Sammy ein, und natürlich sind es Negative von Kodak in den Formaten 8mm, 16mm und 35mm, die die Geschichte der Familie in leuchtend-warmen Farben auf die 16:9 Leinwand malen. Einen Teil des Charmes machen die frühen Werke von Sammy aus, deren Entstehungsgeschichte im Film nachgezeichnet wird. Spielberg gibt freimütig zu, dass zwar alles so authentisch wie möglich nachgedreht wurde - er es aber doch nicht lassen konnte manche Einstellung zu verbessern.

    Viele Einstellungen Kaminskis sind einfach wunderschön, das fängt bei den genau nachgebildeten verschiedenen Häusern der Familie an und hört bei den Filmen im Film auf. Die Ausstattung atmet den Zeitgeist der 50er und 60er und in mancher Innen- wie Außenaufnahme ist schon die Beleuchtung eine Verbeugung vor dem zelluloidgewordenen Look der damaligen Zeit. Einfach schön anzusehen.


    Ton: 8/10 - Wenn Spielberg fragt, kann John Williams auch mit 91 Jahren nicht Nein sagen, und so hat er auch für dieses Werk die Noten auf Papier gesetzt. So wie immer mit Bleistift, Note für Note. Diesmal - Mitzi spielt mit Begeisterung Klavier - sehr klavierlastig. Joanne Pierce Martin bringt sowohl die Musik Williams als auch die große Auswahl klassischer Werke zu Ohr. Und das mit einer Leichtigkeit, dass das Trommelfell Gänsehaut bekommt. Heißt es weder Williams, noch klassisches Klavier, so heißt es Popnummern aus dem Radio, die den Film mit Energie und guter Laune durch die Einstellungen treiben. Deep Space Nine Fans aufgehorcht, eine Sequenz von wird Vic Fontaine, Pardon - James Darren musikalisch begleitet ;)


    Tja, und nun? Greift man höher ins Regal wenn Spielberg draufsteht? Metacritic 'nen Zehner höher als der imdb Schnitt sind ein gutes Indiz für Kritiker-Liebe. Eine Liebesgeschichte an den Film, wie kann man die als Filmliebhaber nicht lieben?

    Eine oft gehört Kritik ist, dass das alles etwas lang ist und manchmal nicht so viel passiert. Ich denke der Film entfaltet, wie beispielsweise auch "Almost Famous", gerade daraus dass er sich Zeit nimmt seine Wirkung. Also liegt, mindestens hier, der Fall anders. Als Kinofan im weitesten Sinne kann man einfach nicht unberührt bleiben, so zumindest ist es mir ergangen. Liebenswerte Charaktere und Darsteller, Kamera und Musik vom Dreamteam, Spielberg ... nein, der Film ist bezaubernd. Verzaubernd? Schaut selbst, wenn noch nicht geschehen.

    Breaking Surface (Blu)

    Film: 4/10 - Zwei Schwestern gehen tauchen, die Schlauere wird unter Wasser eingeklemmt und kommt nicht raus. Von den 80 Minuten Film schaut der Zuschauer etwa 50 Minuten lang der Dummen zu, wie sie versucht die Schlaue zu retten. Die Laufzeit zeigt schon, dass auch dem Drehbuch die Luft ausgegangen ist.


    Bild + Ton: 8/10 und 7/10 - Das digitale Cinemaskopbild sieht ganz ordentlich aus. Handkamera wackelt mitunter ganz schön, aber es geht noch gerade so. Die Unterwasseraufnahmen sehen sehr ordentlich aus. Ton geht in Ordnung ohne besonders aufzufallen.


    Mit diesem "ich spare euch die Zeit"-Beitrag wollte ich den Folgenden nicht verschandeln :D ...

    Hallo,


    Teil 2 gibt es schon und ich finde den sogar besser. :sbier:


    Gruss Zervix

    Ich habe das faulerweise aus dem anderen Thread kopiert; ich weiß - ich hatte mal versehentlich den zweiten Teil gestartet ohne den ersten zu kennen. War aber gar nicht in Stimmung, war mir zu brutal, hab' wieder abgebrochen. So war's gemeint - danke für die Zurechtrückung :)

    Film: 7,5/10 - Mann-oh-Mann, was für ein Film! Die papierdünne Rahmenhandlung ist schnell erzählt - SWAT Team mit 20 Mann stürmt Hochhaus um Gangsterboss festzunehmen und das Gebäude von Verbrechern "zu säubern". Wesentlich mehr gibt es dazu nicht zu sagen, aber das ist auch bewusst: Gareth Evans' erster Martial Arts Film, Merantau, wurde für das Mißverhältnis zwischen Handlung und überlangen Actionszenen kritisiert. Und so gibt's hier nur noch die Minimalausprägung einer Handlung, die keine weitere Erklärung benötigt: alle versammeln sich an einem Ort und kloppen sich bis nur noch einer steht.

    Ich schätze, viele werden Dredd mit Karl Urban kennen. Ähnliches Setting, aber gegen The Raid wirkt der gute Judge (immerhin gleichfalls FSK 18) wie eine gemäßigte Sonntagnachmittagsversion. Was hier in 100 Minuten an Handkanten und Fußtritten durch die Luft fliegt - ich könnte mich nicht erinnern, Martial Arts oder genauer: Pencak Silat, den einheimischen Kampfstil Indonesiens, jemals in dieser Intensität gesehen zu haben. Von Bruce Lee weiß man, dass er sich schneller bewegen konnte, als dass es in unsere geliebten 24 Frames / Sekunde festhalten hätten können. Das gibt's hier hoch 20 zu sehen. Fertig.

    Filmisch ist außer Gekloppe nichts zu Vermelden, weswegen ich mich vor mehr Punkten scheue. Im Nahkampfrating aber liegt der Film mindestens bei 11 von 10. Liam Neeson zur Zeit des ersten Taken oder Keanu Reeves aus dem ersten Wick dürften lächelnd auf der Turnmatte sitzen geblieben sein, begleitet von den Worten "Jungs, ihr habt gewonnen. Ich gebe auf."; die Bloodsport Muscles-from-Brussles auch. Wirklich verrückt.


    Bild: 6/10 - dem Vernehmen nach war die BluRay des Films schlimmschlimm. Die UHD sieht okay-ish aus, bleibt aber sehr weit hinter den Möglichkeiten des Mediums zurück. Was angesichts des Budgets von einer knappen Mio Dollar und dem verwendeten Kameramaterial nicht verwunderlich ist. Teilweise versumpft es, die Farben sitzen nicht immer richtig, es könnte schärfer sein. Aber das tritt doch letztendlich in den Hintergrund.

    Man kann den Schweiß förmlich riechen, wenn die Leute hier durch die Luft fliegen, so dichte ist die Kamera am Geschehen dran. Manchmal dreht und wendet sie sich derart um die Kämpfer herum, dass man nur staunen kann ob der unfasslichen Choreographie die eben häufig auch die Kamera mit einbezieht. Deutlich weniger Schnitte als gemeinhin üblich machen auch dem letzten Zuschauer klar, dass hier lange Sequenzen abgefackelt wurden und nicht blos ein paar Schläge alternder Mimen durch flotten Schnitt aufgepimpt wurden.

    Eben diese Kamerabewegungen erklären denn auch das häufig zu dunkle und manchmal unausgewogene Bild. Die Kamera bewegt sich ohne Schnitt frei im Hochhaus, es gibt schlicht keinen Platz für Beleuchtung zusätzlich zum Licht der Sets selber.


    Ton: 7/10 (deutsch DTS HD Master) - es wird zu Beginn geschossen, das klingt okay. Es gibt verhaltene Gitarrensounds als Soundtrack zu hören, die insgesamt recht minimalistisch sind. Im Treppenhaus hallts ein wenig. Die Dynamik könnte höher sein. Ansonsten: Kampfschreie während und ein bisschen Gestöhne nach der Action. Ganz ehrlich, der Ton ist ziemlich egal und bringt exakt die Menge Geräusche mit, die es braucht.


    ... wenn man glaubt, doch schon einiges gesehen zu haben, kommt The Raid daher. So roh und intensiv habe ich Martial Arts noch nicht gesehen. Es wird doch noch mal Teil 2 geben, schätze ich.

    Versehentlich hatte ich vor längerer Zeit mal den zweiten Teil erwischt, war nicht in Stimmung und habe abgebrochen. Nachdem die Stimmen aber nicht verstummen, die das indonesische Kampfkunstwerk ganz oben auf dem Action-Treppchen einsortieren, habe ich noch mal einen Anlauf genommen, diesmal mit Teil 1.


    The Raid (UHD)

    Film: 7,5/10 - Mann-oh-Mann, was für ein Film! Die papierdünne Rahmenhandlung ist schnell erzählt - SWAT Team mit 20 Mann stürmt Hochhaus um Gangsterboss festzunehmen und das Gebäude von Verbrechern "zu säubern". Wesentlich mehr gibt es dazu nicht zu sagen, aber das ist auch bewusst: Gareth Evans' erster Martial Arts Film, Merantau, wurde für das Mißverhältnis zwischen Handlung und überlangen Actionszenen kritisiert. Und so gibt's hier nur noch die Minimalausprägung einer Handlung, die keine weitere Erklärung benötigt: alle versammeln sich an einem Ort und kloppen sich bis nur noch einer steht.

    Ich schätze, viele werden Dredd mit Karl Urban kennen. Ähnliches Setting, aber gegen The Raid wirkt der gute Judge (immerhin gleichfalls FSK 18) wie eine gemäßigte Sonntagnachmittagsversion. Was hier in 100 Minuten an Handkanten und Fußtritten durch die Luft fliegt - ich könnte mich nicht erinnern, Martial Arts oder genauer: Pencak Silat, den einheimischen Kampfstil Indonesiens, jemals in dieser Intensität gesehen zu haben. Von Bruce Lee weiß man, dass er sich schneller bewegen konnte, als dass es in unsere geliebten 24 Frames / Sekunde festhalten hätten können. Das gibt's hier hoch 20 zu sehen. Fertig.

    Filmisch ist außer Gekloppe nichts zu Vermelden, weswegen ich mich vor mehr Punkten scheue. Im Nahkampfrating aber liegt der Film mindestens bei 11 von 10. Liam Neeson zur Zeit des ersten Taken oder Keanu Reeves aus dem ersten Wick dürften lächelnd auf der Turnmatte sitzen geblieben sein, begleitet von den Worten "Jungs, ihr habt gewonnen. Ich gebe auf."; die Bloodsport Muscles-from-Brussles auch. Wirklich verrückt.


    Bild: 6/10 - dem Vernehmen nach war die BluRay des Films schlimmschlimm. Die UHD sieht okay-ish aus, bleibt aber sehr weit hinter den Möglichkeiten des Mediums zurück. Was angesichts des Budgets von einer knappen Mio Dollar und dem verwendeten Kameramaterial nicht verwunderlich ist. Teilweise versumpft es, die Farben sitzen nicht immer richtig, es könnte schärfer sein. Aber das tritt doch letztendlich in den Hintergrund.

    Man kann den Schweiß förmlich riechen, wenn die Leute hier durch die Luft fliegen, so dichte ist die Kamera am Geschehen dran. Manchmal dreht und wendet sie sich derart um die Kämpfer herum, dass man nur staunen kann ob der unfasslichen Choreographie die eben häufig auch die Kamera mit einbezieht. Deutlich weniger Schnitte als gemeinhin üblich machen auch dem letzten Zuschauer klar, dass hier lange Sequenzen abgefackelt wurden und nicht blos ein paar Schläge alternder Mimen durch flotten Schnitt aufgepimpt wurden.

    Eben diese Kamerabewegungen erklären denn auch das häufig zu dunkle und manchmal unausgewogene Bild. Die Kamera bewegt sich ohne Schnitt frei im Hochhaus, es gibt schlicht keinen Platz für Beleuchtung zusätzlich zum Licht der Sets selber.


    Ton: 7/10 (deutsch DTS HD Master) - es wird zu Beginn geschossen, das klingt okay. Es gibt verhaltene Gitarrensounds als Soundtrack zu hören, die insgesamt recht minimalistisch sind. Im Treppenhaus hallts ein wenig. Die Dynamik könnte höher sein. Ansonsten: Kampfschreie während und ein bisschen Gestöhne nach der Action. Ganz ehrlich, der Ton ist ziemlich egal und bringt exakt die Menge Geräusche mit, die es braucht.


    ... wenn man glaubt, doch schon einiges gesehen zu haben, kommt The Raid daher. So roh und intensiv habe ich Martial Arts noch nicht gesehen. Es wird doch noch mal Teil 2 geben, schätze ich.

    Film: 7,5/10 - Nach einigen Irrungen und Wirrungen vor der Produktion schickt schließlich Bernd Eichinger den Franzosen Jean-Jacques Annaud los, um Umberto Ecos Sensationsroman Mitte der 80er auf die Leinwand zu bringen. Der wiederum entsendet, gleichfalls auf Umwegen, William of Baskerville (Sean Connery) mit seinem 17jährigen Novizen Adso of Melk (Christian Slater) in ein mittelalterliches Kloster um einen rätselhaften Tod zu untersuchen. Bei dem einen Toten bleibt es aber nicht und so rätseln sich der Franziskaner und sein Schüler durch eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, um die Hintergründe der "teuflischen Vorgänge" zu ermitteln.

    Bis nach etwa zwei Stunden der Abspann läuft, gibt es einen atmosphärisch inszenierten, düsteren Mittelalter-Thriller zu sehen. Lange vor CGI darf man staunen, wie Annaud einen Mix echter Klosteraufnahmen, der größten Außenkulisse Europas seit Cleopatra und Studiobauten zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Man darf (im Original) dem unvergleichlichen Genuschel Baskervilles lauschen, der - ganz im Stile von Holmes und Watson - seinen Kompagnon geduldig durch seine Deduktionsketten geleitet. Übrigens genau wie Connery am Set, der - gerade in einem Karrieretief - seine Erfahrungen anekdotisch an die Kollegen weitergibt. Ron Perlman (der Bucklige) kam auch an drehfreien Tagen eigens ans Set, um dem Schotten zu lauschen.

    In den USA gefloppt und mitunter von Kritikern zerrissen, war der Film international recht erfolgreich. In ruhigem Tempo entblättert Annuad Schicht um Schicht der rätselhaften Vorgänge und (FSK 16) geizt nicht mit drastischen Aufnahmen, "der Szene" zwischen Slater und dem namenlosen Mädchen sowie im letzten Akt dem reichlich unangenehmen Vorgehen der Inquisition.


    Bild: 9/10 - (UHD) Nein, natürlich ist das 16:9 Bild _nicht_ mit einer hervorragenden Sonyscheibe aktuellen Datums zu vergleichen! Doch ruft man sich das stattliche Alter des Films von demnächst 40 Jahren ins Gedächtnis, darf man sich schon sehr freuen, den Film in einer derartigen Qualität auf heimischem Leinwandtuch zu bestaunen. Der überwiegende Teil der Totalen begeistert durch knackige Schärfe, genauso wie die meisten Aufnahmen der Darsteller. Zwischendurch sitzt der Fokus nicht richtig und dann ist es ein wenig weich; allerdings war es mitunter auch ziemlich düster bei den Mönchen.

    In helleren Aufnahmen gibt es nur sehr dezentes Korn zu sehen und selbst in den vielen dunklen Aufnahmen bleibt es sehr unwuselig. Kurzum, mittelalterliche Bücher wie Kostüme bestechen genau wie Schauspieler und Sets durch ihre Details dass es eine Freude ist. Die Maske (dafür gab's einen BAFTA) ist mitunter gruselig fies, genauso wie ich es in Erinnerung hatte. Manchmal etwas sperrig wirkt die Kamera, die sich nur spärlich bewegt und verhältnismäßig viel zoomt. Was wiederum Zeichen der Zeit ist, denn so sah es häufiger aus in den 80ern. Dafür gibt es aber einige wunderbar beleuchtete Einstellungen zu sehen, die häufig an Gemälde erinnern. Schön. Ich erinnere mich düster (sprichwörtlich) an die DVD, die sehr dunkel und streckenweise extrem matschig war. Nichts davon ist hier übrig, ein wirklich würdiger 4K Scan des Originalmaterials.


    Ton: 8/10 - (englisch DTS HD Master) Und gleich noch ein Nein, sooo krass klingt der Ton nicht. Aber - wir hören die 80er! Während manches US-Werk aus der Zeit mit erschreckend blechernem Ton aufwartet, klingen die Stimmen hier extrem sauber (sie mussten wegen dauerndem Fluglärm am Set übrigens teilweise nachsynchronisiert werden). Der eher hintergründige Score darf ebenso wie mancher Effekt in den Basskeller wandern und klingt dabei so solide und voluminös, wie man es sich nur wünschen kann. Finesse auf den Surrounds darf man bitte nicht erwarten, wohl aber sorgfältig beigemischten Hall in den Hallen (ha!) und überall wo es angemessen ist.


    Trotz einer Laufzeit von rund zwei Stunden, mag der Film stellenweise etwas langatmig wirken. Aber er nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen und wirkt dank sehr behutsamer Kamerabewegungen und ruhigem Schnitt einfach ganz anders als eine Produktion aus dem aktuellen Jahrzehnt. Eine tolle Neuauflage.

    Der Name der Rose (UHD)

    Film: 7,5/10 - Nach einigen Irrungen und Wirrungen vor der Produktion schickt schließlich Bernd Eichinger den Franzosen Jean-Jacques Annaud los, um Umberto Ecos Sensationsroman Mitte der 80er auf die Leinwand zu bringen. Der wiederum entsendet, gleichfalls auf Umwegen, William of Baskerville (Sean Connery) mit seinem 17jährigen Novizen Adso of Melk (Christian Slater) in ein mittelalterliches Kloster um einen rätselhaften Tod zu untersuchen. Bei dem einen Toten bleibt es aber nicht und so rätseln sich der Franziskaner und sein Schüler durch eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, um die Hintergründe der "teuflischen Vorgänge" zu ermitteln.

    Bis nach etwa zwei Stunden der Abspann läuft, gibt es einen atmosphärisch inszenierten, düsteren Mittelalter-Thriller zu sehen. Lange vor CGI darf man staunen, wie Annaud einen Mix echter Klosteraufnahmen, der größten Außenkulisse Europas seit Cleopatra und Studiobauten zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Man darf (im Original) dem unvergleichlichen Genuschel Baskervilles lauschen, der - ganz im Stile von Holmes und Watson - seinen Kompagnon geduldig durch seine Deduktionsketten geleitet. Übrigens genau wie Connery am Set, der - gerade in einem Karrieretief - seine Erfahrungen anekdotisch an die Kollegen weitergibt. Ron Perlman (der Bucklige) kam auch an drehfreien Tagen eigens ans Set, um dem Schotten zu lauschen.

    In den USA gefloppt und mitunter von Kritikern zerrissen, war der Film international recht erfolgreich. In ruhigem Tempo entblättert Annuad Schicht um Schicht der rätselhaften Vorgänge und (FSK 16) geizt nicht mit drastischen Aufnahmen, "der Szene" zwischen Slater und dem namenlosen Mädchen sowie im letzten Akt dem reichlich unangenehmen Vorgehen der Inquisition.


    Bild: 9/10 - Nein, natürlich ist das 16:9 Bild _nicht_ mit einer hervorragenden Sonyscheibe aktuellen Datums zu vergleichen! Doch ruft man sich das stattliche Alter des Films von demnächst 40 Jahren ins Gedächtnis, darf man sich schon sehr freuen, den Film in einer derartigen Qualität auf heimischem Leinwandtuch zu bestaunen. Der überwiegende Teil der Totalen begeistert durch knackige Schärfe, genauso wie die meisten Aufnahmen der Darsteller. Zwischendurch sitzt der Fokus nicht richtig und dann ist es ein wenig weich; allerdings war es mitunter auch ziemlich düster bei den Mönchen.

    In helleren Aufnahmen gibt es nur sehr dezentes Korn zu sehen und selbst in den vielen dunklen Aufnahmen bleibt es sehr unwuselig. Kurzum, mittelalterliche Bücher wie Kostüme bestechen genau wie Schauspieler und Sets durch ihre Details dass es eine Freude ist. Die Maske (dafür gab's einen BAFTA) ist mitunter gruselig fies, genauso wie ich es in Erinnerung hatte. Manchmal etwas sperrig wirkt die Kamera, die sich nur spärlich bewegt und verhältnismäßig viel zoomt. Was wiederum Zeichen der Zeit ist, denn so sah es häufiger aus in den 80ern. Dafür gibt es aber einige wunderbar beleuchtete Einstellungen zu sehen, die häufig an Gemälde erinnern. Schön. Ich erinnere mich düster (sprichwörtlich) an die DVD, die sehr dunkel und streckenweise extrem matschig war. Nichts davon ist hier übrig, ein wirklich würdiger 4K Scan des Originalmaterials.


    Ton: 8/10 - (englisch DTS HD Master) Und gleich noch ein Nein, sooo krass klingt der Ton nicht. Aber - wir hören die 80er! Während manches US-Werk aus der Zeit mit erschreckend blechernem Ton aufwartet, klingen die Stimmen hier extrem sauber (sie mussten wegen dauerndem Fluglärm am Set übrigens teilweise nachsynchronisiert werden). Der eher hintergründige Score darf ebenso wie mancher Effekt in den Basskeller wandern und klingt dabei so solide und voluminös, wie man es sich nur wünschen kann. Finesse auf den Surrounds darf man bitte nicht erwarten, wohl aber sorgfältig beigemischten Hall in den Hallen (ha!) und überall wo es angemessen ist.


    Trotz einer Laufzeit von rund zwei Stunden, mag der Film stellenweise etwas langatmig wirken. Aber er nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen und wirkt dank sehr behutsamer Kamerabewegungen und ruhigem Schnitt einfach ganz anders als eine Produktion aus dem aktuellen Jahrzehnt. Eine tolle Neuauflage.

    Wochenend und Sonnenschein ... endlich Zeit um mal wieder in den Keller zu gehen 😄


    Speak No Evil (2022) (UHD / 4K)

    Film: 4/10 - Nicht das Remake, sondern das dänische Original. Die Dänen Bjørn und Louise mit Tochter Agnes freunden sich im Urlaub mit einem niederländischen Paar mit Kind an, und man versteht sich prima. So prima, dass die Niederländer die Dänen einladen, sie an einem Wochenende besuchen zu kommen. Nach kurzer Diskussion ("eigentlich kennen wir sie kaum, könnte merkwürdig werden") fahren die drei schließlich doch mit dem Auto los, um die Urlaubsbekanntschaft zu besuchen. Dort angekommen häufen sich die seltsamen Momente, ja, werden stetig unangenehmer.

    Über rund anderthalb Stunden Laufzeit wird ein stetig anschwellendes Gefühl der Bedrohung aufgebaut. Das gelingt auch ganz gut, wenn auch zwischendurch für meinen Geschmack etwas langsam. Man kann sich anfangs gut in die Lage der beiden hereinversetzen - sagt man was? Was sagt man, und wann, und wie? Leider fliegt dann irgendwann der Horrorfilm-Idiotenschalter in die ON-Position und die Entscheidungen von beiden, vor allem von Bjørn sind dämlich bis hirnrissig. Das hat mir das letzte Drittel bis Viertel komplett verdorben. Obwohl ich schon geneigt bin, die allgemein anerkannte Methode einen "Horror-Streifen" zu Ende zu bringen - Hauptdarsteller agieren schwachsinnig - zu akzeptieren .. hier war's m.E. sehr stumpf und es konterkariert alles was davor passiert ist. Wen's nicht stört, der mag einen Blick riskieren.


    Bild: 7,5/10 - es gibt kein HDR und keinen erweiterten Farbraum auf der UHD. Aber eine feine Farbpalette, die in der Toskana toll-knallig und später in den tristen Niederlanden etwas gedeckter daherkommt und gut gefällt. Meist schön scharf, zwischendurch gibt's optische Spielereien wie Flares und Unschärfen, die besonders am Ende gehäuft auftreten. Unterm Strich ein ordentliches Cinemaskop-Bild.


    Ton: 7,5/10 - (deutsch DTS HD Master) nicht ausgesprochen surroundig und ohne außergewöhnlichen Subwoofer-Einsatz weiß der Ton durch die Musik zu gefallen; es gibt zuhauf die üblichen Horrormotive zu hören - Streicher-Tremolo über alle Register. Allerdings fängt das tonale Unwohlsein schon im Vorspann an, wenn's noch wohlige Reklamefilme aus der Toskana zu bestaunen gibt, die so gar nicht mit derartigen Klängen untermalt werden wollen. Das ist pfiffig gemacht und bleibt im ganzen Film relativ solide.


    + + +


    Der Spion (BluRay)

    Film: 7,5/10 - Der britische Verkäufer Greville Wynne (Benedict Cumberbatch) ... verkauft. Nicht großartig, aber um Frau und Tochter zu versorgen reicht sein Talent aus. Ein Land hat er auf seinen Geschäftsreisen bis Anfang der 1960er noch nicht besucht - die UdSSR. Das ändert sich, als er vom MI6 und der CIA angeworben wird, als Spion tätig zu sein. Oleg Penkovsky (Merab Ninidze), ein hoher Oberst in der Sowjetunion, sorgt sich um die Entwicklung in seinem Land - wir stehen ein paar Jahre vor der Kuba-Krise - und die Geheimdienste suchen eine Möglichkeit, mit ihrem Kontakt Nachrichten auszutauschen.

    Da kommt Greville gerade recht, ein argloser Handlungsreisender, der zudem schon andere östliche Staaten besucht hat. Vom KGB nicht beobachtet und mit einem perfekt harmlosen Hintergrund, nimmt er nach anfänglichem Zögern den Job an und sorgt fortan für einen steten Nachrichtenfluss von Ost nach West. Was nett und friedlich startet, gewinnt zunehmend an unterschwelliger Bedrohung. Dabei schließt man sowohl den sympathischen Wynne, als auch den ernsten Penkovsky ins Herz.

    Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und baut im Laufe der knapp zweistündigen Laufzeit konstant seine Spannung auf. Da bis heute der Großteil der Geschehnisse unter Verschluss gehalten wird, kann man mutmaßen wie viel oder wenig hier stimmt - oder nicht. Sei's drum, ein ruhiger Spionagefilm, der allmählich sein Moment aufbaut; hat uns beiden gefallen.


    Bild: 7,5/10 - das blitzsaubere und stets rauschfreie Digitalbild in 2.39 : 1 ist wirklich schön anzusehen. Um der Geschichte, Zeit, und allgemeinen Stimmung Rechnung zu tragen, ist es leicht entsättigt und ins blau-graue gegradet. Die Kameraarbeit hält sich dezent im Hintergrund und bleibt bis auf eine Handvoll schöner Fahrten so unaufdringlich wie Wynne.


    Ton: 7,5/10 - genau wie das Bild gibt sich auch der Ton - unauffällig. Mit passenden Motiven schickt sich das Orchester an, längere Sequenzen zu untermalen, doch davon ab hält sich die Musik eher im Hintergrund. Von einigen wenigen Sequenzen abgesehen gibt es auch nicht viel Surroundkulisse zu hören; warum auch, es ist ein Dialoglastiger Film der ohne großen Firlefanz daherkommt.

    Aufbruch zum Mond / First Man (2018) (BluRay)

    Film: 5,5/10 - Damien Chazelle erzählt in rund 2 Stunden 20 aus dem Leben von Neil Armstrong, welches dann in der Mondlandung gipfelte. Hin und wieder zieht es Hollywood ins All und viele der Werke sind auf meiner Skala weit vorne mit dabei - Apollo 13, Gravity, Marsianer, um mal drei zu nennen. Die Geschichte von Armstrong landet aber leider weit hinten.

    Es gibt einige bekannte Gesichter in diversen Rollen zu entdecken, der Film aber kreist vornehmlich um Armstrong und lässt den Großteil Drumherum deutlich zurücktreten. Chazelle hat sich entschlossen eher eine Art psychologisches Drama zu inszenieren; es war nicht alles toll und glorreich und auf genau diese Opfer konzentriert sich der Film. Leider viel zu lang geraten und mitunter zäh inszeniert.


    Bild: 6,5/10 - Linus Sandgren dreht häufig mit Chazelle, so auch hier. Um dem Film einen authentischen Look zu verleihen, wurde der Großteil in 8mm und 16mm gedreht und man sieht's sofort. Viel Korn und hin und wieder gar kleine Unsauberkeiten. Richtig knackig ist da nichts, will es aber auch gar nicht sein. Für die Pressemappe gibt's dann ein paar Sequenzen in IMAX, die knackscharf sind - sich damit aber nicht recht in den Rest einfügen wollen.

    Dazu vorwiegend meist aus der Hand, inklusive Gerüttel in den kleinen All-Gefährten dass es den Zuschauer ordentlich mitschüttelt. Zur mitunter kammerspielartigen Inszenierung passt es dann auch, dass ein enervierender Teil des Films aus Großaufnahmen von Goslings Gesicht besteht. Wackelig. Obwohl die klaustrophobischen Gefühle alleine im All gut rübergebracht werden und es auch mal ein paar schöne Aufnahmen gibt, empfand ich das Bild unterm Strich als nervig. Permanent zu nah dran und zu wackelig.


    Ton: 8,5/10 (englisch TrueHD) - bei Chazelle ist Hurwitz nicht weit, so steuert er auch für den "ersten Mann" den Soundtrack bei. Der gibt sich ungewohnt mainstreamig, ein paar jazzige Elemente verraten aber schnell, wer hier die Noten gesetzt hat. Schöner Soundtrack -- und prima Ton obendrein. Im All knirscht und knarzt es ständig enervierend von allen Seiten, die Raketentriebwerke pflanzen sich mit ordentlich Schub ins Heimkino, da gibt's - bis zu den berühmten Sätzen bei der Landung die es im Original zu hören gibt - nichts zu meckern.

    The Innocents

    Film: 7/10 - der Norweger Eskil Vogt (Drehbuch und Regie) bescherte der Welt 2021 einen Genrebeitrag, der irgendwo in der Mystery/Horror/Drama Ecke anzusiedeln ist. Die kleine Ida und ihre ältere autistische Schwester Anna ziehen in den Sommerferien mit ihren Eltern in eine Hochhaussiedlung. Ida leidet darunter, dass Anna den Großteil der elterlichen Aufmerksamkeit zieht. Sie macht ihrem Zorn Luft, indem sie die Schwester - die sich nicht äußern kann - kneift oder anderweitig ärgert. In der Siedlung sind fast alle Anwohner in Urlaub, so dass es wenig andere Kinder zum spielen gibt. Ida freundet sich mit mit Ben an, der sich alsbald als (noch) bösartig(er) als sie herausstellt, Anna findet eine Verbindung zur liebenswerten Aisha. So weit, so gut. Drei der Kinder entwickeln im Laufe des Filmes "Kräfte" wie Telekinese und Gedankenlesen und die Geschichte spinnt sich dann rund um "was wäre wenn ich Superkräfte hätte, und es meinen Peinigen heimzahlen könnte" fort.

    Häufig sind nordische Werke anders inszeniert als der Krams aus Hollywood, was dann mit Sehgewohnheiten und ausgetrampelten Neuronenpfaden in unseren Hirnen kollidiert. So auch diese knapp zwei Stunden, die sehr langsam und eher athmosphärisch anfangen, viel über Bilder und wenig über Dialoge erzählen. Reichlich mit Preisen überhäuft empfand ich den Film als grenzwertig unangenehm. Kunstblut und Prothesen schocken mich eigentlich nicht, aber die Art in der die Kinder hier bösartig werden ist, typisch nordisch, sehr konsequent und drastisch erzählt. Daher tue ich mich auch mit der Wertung schwer. Obschon in jeder Hinsicht gut gemacht ist, war es mir stellenweise nur knapp nicht zu viel. Ende, naja - kann man so und so sehen, wie das häufig ist.


    Bild: 7,5/10 - eine sommerliche Farbpalette die einen Tick nach Super 8 ausschaut, viele Unschärfen, Flares und andere optische Spielereien schaffen eine ganz eigene Anmutung, die viel zur Stimmung des Films beiträgt. Dazu eine Kameraarbeit, die manchmal etwas salopp oder zufällig wirkt, es aber ganz sicher nicht ist. Der Look des Films gefällt dadurch, dass er sehr eigenständig ist. Die wenigen Effekte (praktisch oder digital) sind unterm Strich ordentlich integriert; ich bin immer wieder verblüfft, wie wirkungsvoll wohl dosierte Effekte sind, während man Superhelden-Schlachten in Comicverfilmungen eher gleichmütig hinnimmt.


    Ton: 7/10 - (DTS HD Master) die deutsche Synchro ist ganz ordentlich, aufgrund der knappen Dialoge geht die Lippensynchronität vor allem der Kinder manches Mal verloren, stört aber nicht. Surroundkulisse ordentlich, dazu dezenter Bass. Den Score habe ich ehrlicherweise schon wieder komplett vergessen, was aber insgesamt eher dafür als dagegen spricht, ist der Film doch über Strecken wie eine verblassende Erinnerung inszeniert.


    Seit eigenen Kindern geht mir fast alles mit (jüngeren) Kindern sehr nah und entsprechend empfand ich das als sehr hart an der Grenze. Genre-Interessierte die härter im Nehmen sind und zudem mit mehr Athmosphäre als "echter Handlung" klarkommen, sollten sich den Film auf die Merkliste setzen. Für diejeningen, für die das nicht zutrifft - ihr wurdet gewarnt ;)

    Nupsi Du warst aber in Laune 🤣 Dem Text im Spoiler ist nicht viel hinzuzufügen.

    6/10 incl. Jason Ganz-schön-alt-geworden Bonus, aber schon reichlich doof.

    Auf der Hirn-Aus-Sonder-Skala rankt er aber höher - meine Frau wollte was doofes sehen und hat die ganze Zeit vor sich hingegrinst ;)

    ... und zum Einstimmen gleich mal den 50s Trailer schauen: ;)


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