So, folgender Fortschritt konnte seit dem letzten Statusupdate erreicht werden:
Podestbau
Das Podest hat ungefähr die Maße 350x150x50. Dazu habe ich Holzstaffeln mit passenden Winkeln zusammengeschraubt um einen tragfähigen Rahmen zu erhalten. Dieser wurde an den Stellen mit der voraussichtlich größten Last sowie an all jenen Stellen, welche andere (feste) Bauteile berühren, auf Waschmaschinenunterlagen gelegt. Dies dient der Entkopplung des Podestes, die Körperschallwandler für die hintere Reihe direkt am Podest befestigt werden sollten (was auch so umgesetzt wurde - mehr dazu später). Aufs Podest habe ich dann 2cm dicke OSB-Platten geschraubt, darauf wurden dann wiederum insgesamt vier Reckhorn Körperschallwandler geschraubt.
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Körperschallwandler
Ich betreibe derzeit nur die oben beschriebenen vier KSW auf dem Podest. Sobald die Entscheidung bezüglich der endgültigen Sitzmöbel in der vorderen Reihe gefallen ist, wird diese ebenfalls mit Reckhorns versorgt. Als Verstärker für die KSW dient der Reckhorn D-1000.2, welcher zwei Kanäle getrennt voneinander betreiben kann. Somit kann ich bei Bedarf eine Reihe abdrehen wenn ich nur alleine im Kino bin.
Meine bisherigen Erfahrungen: es war einiges an Feinabstimmung notwendig, damit die KSW so funktionieren, wie von mir gewünscht: sie sollen den Tiefton bei Filmen unterstützen. Wichtig war dabei, die Übernahmefrequenz richtig anzupassen. Einstellmöglichkeiten finden sich am D-1000.2 jedenfalls ausreichend. Wenn man allerdings mal eine passende Einstellung gefunden hat sind die KSW wirklich eine tolle Bereicherung, die ich eigentlich bei jedem Film verwenden würde.
Warum eigentlich? Ich habe aktuell noch das Problem, dass die KSW im darüber liegenden Raum (blöderweise das Schlafzimmer) doch relativ stark zu hören sind - also eigentlich genau anders funktionieren, als erhofft (nämlich als "Ersatz" für den lauten Subwoofereinsatz des SBAs zu später Stunde). In einem ersten Schritt habe ich die Waschmaschinenunterlagen verdoppelt, um eine bessere Entkopplung vom Boden/den Wänden herzustellen. Im Heimkino selbst hat sich dies zwar positiv ausgewirkt (die Vibrationen am Boden waren nun nur mehr 20-30 cm vom Podest entfernt zu vernehmen und nicht mehr 50-60 cm), allerdings hat die Vibration im darüber liegenden Schlafzimmer sogar eher zugenommen. Ich nehme an, dass ich mir durch die Entkopplung des Podestes quasi ungewollt einen überdimensionalen Plattenschwinger gebaut habe. Derzeit fehlt mir allerdings noch die Zeit für weitere Umbaumaßnahmen - und wenn man die KSW etwas zurückfährt ist das Problem im Schlafzimmer darüber nicht mehr wahrnehmbar - dennoch werde ich in Zukunft mit zusätzlichen Verstrebungen unter den OSB-Platten versuchen, dieses Problem zu lösen. Glaubt ihr ich liege mit meinen Vermutungen hier richtig? Sollten alle Stricke reißen dann kommen die KSW auch in der hinteren Sitzreihe direkt unter die Sitzmöbel.
Wandverbau Rückseite
Hier habe ich - wie geplant - vollflächig (sofern möglich) mit 50cm Mineralwolle gedämmt, damit das SBA auch funktioniert. Herausforderungen sind dabei die Positionen der Surround Back sowie der Rear Height, da ich diese hinter der Verkleidung der Rückwand verstecken möchte. Die Entscheidung, ob die Rear Height tatsächlich hinter der Rückwand bleiben ist noch nicht final, da die hintere Sitzreihe somit eventuell nicht von den Rear Height profitieren kann (noch weniger als es ohnehin schon der Fall ist). Außerdem gibt es noch den Zu- und Abluftkanal über der Tür bzw. neben den Beamern, welche nicht verbaut werden dürfen.
Die Mineralwolle-Pakete hab ich in der Plastikfolie gelassen und oben und unten luftdicht mit schwarzen Müllsäcken verschlossen, um Faserflug zu vermeiden. Laut meinen Berechnungen mit dem Online-Rechner für Absorber hat die Folie den Effekt, dass die Höhen nicht zur Gänze geschluckt werden (die genaue Grenzfrequenz habe ich aber nicht mehr im Kopf) - fürs Musikhören also sogar von Vorteil. Hier ein Foto während des Baus inklusive Podest (der Teil über der Tür war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebaut).
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Was unter anderem noch fehlt sind die Rahmen, mit Klettbändern am Ständerwerk befestigt werden und mit dem Ikea Ditte-Stoff bespannt werden - dies steht noch aus, damit endlich die gelben Folien hinter dem schwarzen Stoff verschwinden - ausreichend blickdicht sollte der Ditte-Stoff nach kurzen Tests jedenfalls sein.
Wandverbau Front
Da ich bei der Front aufgrund der Tiefe der Subwoofergehäuse ohnehin 50 cm in den Raum rücken musste, wurde auch die Front vollflächig mit verpackten Mineralwollepaketen zugestellt.
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Der Center ist so positioniert, dass die Hochtöner am Hörplatz auf gleicher Höhe wirken wie die beiden (leicht angewinkelten) Hochtöner der Front L+R.
Auf dem ersten Bild ist ganz links noch das nackte "Technikeck" zu sehen, welche ca. 1x1 m misst und von mir ursprünglich dafür gedacht war, sämtliche Technik/Geräte in diesem Eck zu platzieren, damit keine störenden Geräusche/Lichtquellen im Kino entstehen können. Erste Warnungen (damals glaub ich noch im Nachbarforum) über die Probleme, welche dieses Eck über die Raumakustik bringen würde, kamen leider erst zu spät beim Empfänger an.
Nach einigen Hörtests war jedoch tatsächlich schnell kar: dieses Eck musste irgendwie unschädlich gemacht werden, im damaligen Zustand konnte es nicht verbleiben. Vor allem bei der Wiedergabe von Musik war der Unterschied zu einem komplett mit Absorbern verstelltem Eck nicht zu überhören - dass der Unterschied so drastisch ausfallen würde hat mich doch überrascht. Leider liegen sämtliche Stromleitungen/Netzwerk-/Satkabel genau in diesem Eck und wurden von mir auch schon an entsprechende Dosen angeschlossen, die Geräte mussten also dort verbleiben. Kurzerhand wurde auch das Eck so gut wie möglich mit Mineralwolle ausgestopft.
Kabel am Receiver an- und abstecken ist jetzt zwar mehr pain als gain, aber was tut man nicht alles für guten Klang. Hätt ich doch nur früher...... aber egal Apropos guter Klang:
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik
Für Boden und Podest habe ich einen kurzfloorigen Teppich angeschafft (https://www.teppichscheune.de/…=230#product-configurator, Farbe moor). Ich bin sehr begeistert, ein toller, angenehmer Teppich, welcher sich leicht reinigen lässt, einfach zu verlegen war und auch kein großes Loch ins Gelbörserl gerissen hat. Direkt nach dem Umstellen von Möbeln bleibt zwar ein Abdruck, dieser verschwindet jedoch nach kurzer Zeit wieder von alleine. In Summe also eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.
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Mittlerweile habe ich es auch geschafft, drei der vier seitlichen Absorber für die Bedämpfung der Erstreflexionen fertigzustellen. Als Rahmen dienen Holzbretter, der verwendete Stoff ist wieder Ikea Ditte. Auf dem ersten Bild sieht man die Absorber ohne die Stoffbespannung, auf dem zweiten Bild ist ein fertiger Absorber zu sehen (leider krieg ich die Bilder nicht im Hochformat dargestellt).
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Vier von diesen Absorbern (Maße ca. 250x65x12, gefüllt mit 10cm Basotect + 2cm Luft) werden vorne seitlich mittels Schrankaufhängeschienen an der Wand befestigt. An die Decke werden baugleiche Absorber (Maße 125x125x16, gefüllt mit 13cm Basotect + 3cm Luft) kommen, diese sind allerdings noch nicht gebaut. Für die Befestigung habe ich hier an Magnete gedacht, mal schauen ob das dann auch so funktioniert.
Weiter gehts mit Teil 2....