Das war der aktuelle Stand.
Wie gehts weiter?
Kurzfristig stehen 2 Tests an, um der Abschaltproblematik des Centers auf den Grund zu gehen.
1. Die Belles sind intern, von de Eingangsklemmen an, in HT/MT und TT separat aufgebaut und verdrahtet. Ich werd den Center jetzt mal aufmachen und
"provisorisch" Bi-Amping anschliessen und gucken was passiert.
2. Ich hab mal 2 von den Crowns rausgenommen und will damit versuchsweise die Front betreiben. Im Dual-mode machen die 2x800W. Das reicht also.
Diesen Test will ich als ersten machen, weil ich nix aufmachen muss. (weder Box noch Leinwand ab)
Ich möchte hiermit aber nicht nur erreichen, dass die Schutzschaltung für einen störungsfreien Kinogenuss drin bleibt. Das ist nur der erste Schritt.
Darüberhinaus möchte ich erreichen, dass in meinem relativ grossen, stark bedämften Raum und der gehobenen Lautstärke/Dynamikspitzen die Lautsprecher praktisch verzerrungsfrei arbeiten. Können sie das, brauchen sie Verstärkung, muss zumindest die Front ausgetauschtwerden oder...
Warum mir dieses Ergebnis so wichtig ist, möchte ich näher erläutern:
Ich bin Hörgeräteträger. Im untenstehenden Bild ist das momentane Hörvermögen des linken Ohres aufgezeichnet. Das rechte ist ähnlich.
Die 0 dB Linie entspricht dem Hören eines Kindes.
Die 10dB Absenkung bis 500 Hz ist normal altersgerecht. Bei mir ist diese Hörminderung jedoch angeboren und nur im Alter mehr geworden.
Mein Sohn hat mit 25 bereits ein ähnliche Problem.
Früher hat man nur nicht darauf geachtet. Ich habe es erst mit 35 durch eine Routineuntersuchung erfahren.
Ich hatte nur als Jungendlicher keine grosse Freude an lauten Kneipen, weil ich mich irre konzentrieren musste, um überhaupt was zu verstehen.
Ausser an Karneval oder Feten. Aber da wurde eh mehr gesoffen und dummes Zeug geredet. Da fiel man nicht auf.
Das Gehirn stellt sich im Laufe der Zeit durch Training auf vieles ein.
Wenn ein Normalhörender über Nacht meine Hörverlust hätte, käme er im Alltag nicht zurecht. Gerade die für die Sprachverständlichkeit wichtigen Konsonanten liegen zwischen 2-4 kHz. Man lernt auch, sich Zusammenhänge zusammenzureimen. Das passiert unbewusst.
Wenn ich ohne Hörgeräte mal wieder falsch kombiniere, führt das bei meinen Kindern immer wieder zu grossen Heiterkeitsausbrüchen.
Als ich mit 35 das erste mal mit meinen Hörgeräten nach Hause kam, geriet ich mittten in einen Kindergeburtstag. Die kreischende Horde, die an mir vorbeizog, brachte die Hörgeräte und damit meine Ohren mühelos ins clippen.
Ich konnte mir die Dinger nur noch panisch rausreissen und fragte die anwesenden, völlig relaxten Mütter: So hört ihr das jedenTag? Respekt!
Im Gehörgang sitzt an einem Schirmchen ein Lautsprecher. Es ist kein Gerät mit Schallübertragung durch einen Schlauch.
Die Geräte haben diverse Mikrofone7Richtmikrofone, kommunizieren untereinander und mit meinem Iphone per Bluetooth, DSP Prozessor,
16 Band parametrischer EQ um keine Phasenverschiebungen zu haben usw.
Damit nochmal die gleichen Probleme wie eine Hifi Kette, nur stark miniaturisiert.
Die Hauptaufgabe eines Hörgerätes ist es, die Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Dazu bedient man sich diverser Spracherkennungsprogramme, der DSP unterdrückt Nebengeräusche usw.
All das können wir im Heimkino oder beim Musikhören nicht gebrauchen und muss abgeschaltet werden. Leider ist es vom Hersteller nicht immer dokumentiert und damit zu entfernen.
Ich habe mit meinem Hörgeräteakustiker schon bedeutende Verbesserungen erzielt. Eins meiner schaltbaren Programme nennt sich Heimkino. Es arbeitet in den einzelnen Bändern des EQ mit Dynamikkompressoren anstatt Limitern. Limiter sind bei Dynamiksprüngen mit grösseren Artefakten belastet.
Auch viele Berufsmusiker haben mit Hörverlusten zu kämpfen. Leider ist fast jeder Fall anders gelagert und verlangt daher auch andere Lösungen.
Es gibt mittlerweile auf Musiker spezialisierte Hörakustiker. Oftmals sind sehr viele Sitzungen nötig. Leider habe ich noch keinen in der Nähe gefunden
Eines gilt jedoch für alle: Man ist zwar schwerhörig, aber die Schmerzschwelle ist niedriger und damit der Dynamikspielraum. Verzerrte Signale werden viel stärker unangenehm wahrgenommen. So empfinde ich die neue Sonos Arc meines Sohnes selbst bei niedrigen Lautstärken als unangenehm, die Sonos one dagegen ist OK.
Eine Empfehlung hört man immer wieder:
Wenn sie Musik geniessen wollen, sorgen sie für die beste Wiedergabekette die bekommen können.
Daher muss ich das Signal bis einschließlich Lautsprecher sauber haben, um mittels Auswahl und Anpassung des Hörgerätes Verbesserungen zu erzielen.
Die dadurch bei jeder Verbesserung erreichte Freude rechtfertigt jedesmal den Aufwand.