Ich komme jetzt auch mal endlich dazu, meine Eindrücke vom Barco-Event bei ARLED Cinema zu schildern. Da ich den Termin mit einem lokalen Verwandtschaftsbesuch verbinden wollte kam mir die Einladung sehr recht. Nochmals vielen Dank für die Teilnahmemöglichkeit und die Gastfreundlichkeit an ANDY_Cres.
Im Vorfeld fand ich die Angaben zum Barco i600 sehr interessant und war deshalb etwas enttäuscht, dass dieses Modell dort gar nicht präsentiert wurde. Hätte man auch aus der Einladung entnehmen können. Mein Fehler!
Die erste Vorführung des Heimdall+ war schon voll besetzt, so dass ich zusammen mit Squeezeman und steo im Moviecore den Barco Nerthus bestaunen durfte. Mein Fazit: ein Wahnsinn Projektor! Im Rahmen einer ausführlichen Vorführung durch Andy konnten wir den Eindruck bei verschiedenen Helligkeiten vergleichen. Bei 85 Nits sah das HDR-Bild nicht schlecht aus. Bei 200 Nits wirkte das Bild für mich beeindruckend plastisch, farbenfroh mit extrem scharfer Abbildung bis in die äußersten Ecken. Auch ein Wechsel auf 300 Nits war für meinen Geschmack nicht zu viel des Guten. Wo der persönliche Sweetspot bei der Helligkeit liegt, müsste ich für mich bei Bedarf nochmals in Ruhe testen. Er liegt aber denke ich nicht unter 200 Nits. Schade, dass mein NZ9 bei mir nicht in diese Regionen kommt.
Für mich war es die erste Sichtung eines Profiprojektors überhaupt und die wiederkehrenden Diskussionen über die Bedeutung des Schwarzwertes hat mich neugierig gemacht mir einen eigenen Eindruck zu machen. In Wiedergabepausen wurden Schwarzbilder gezeigt. Dies war für mich durchaus als deutliches den Raum aufhellendes Grau zu erkennen. Wenn man Schwarzblenden mit Laserdimming gewohnt ist, ist dies erstmal irritierend. Bei Filmwiedergabe dunkler Szenen (ich erinnere mich an eine Szene aus Herr der Ringe und den Weltraumspaziergang in Passengers) merkte ich dadurch allerdings keinen störenden Einfluss mehr. Im Gegenteil entstand durch gleichzeitig vorliegende helle Bildanteile und Spitzenlichter (weißes Kleid, Leuchten am Raumanzug) ein für mich sehr überzeugender Bildeindruck mit einer sehr guten Durchzeichnung dunkler Bildanteile. Eine nur dunkle Szene ohne Spitzenlichte hatten wir jedoch nicht gesehen. Auch der In-Bild Kontrast erschien mir erwartungsgemäß weit überdurchschnittlich. Ein schwarzes Kleid in einer mir nicht bekannten Tagesszene wirkte extrem tiefschwarz und dennoch detailliert.
Danach konnten wir uns den Heimdall+ im neuen Orion-Kino ansehen. Die Vorführung übernahm Andys Sohn und wir konnten ca. 5 vorbereite Ausschnitte ansehen. Es gab den Hinweis auf den Vorserienstatus und die noch nicht perfekte Kalibrierung. Der Heimdall+ hauste in einer Hushbox mit entferntem Glas und ich konnte auch aus der Nähe vom Projektor nichts hören. 36dB Geräuschpegel wurde genannt. Die Raumbelüftung war für mich dagegen leise aber deutlich hörbar in Wiedergabepausen. Nach dem Nerthus Bildflash kurz davor war der Bildeindruck vom Heimdall+ ehrlicherweise weniger euphorisierend aber trotzdem sehr gut. Die Farben waren überzeugend, die Schärfe ebenfalls sehr gut aber nicht auf dem Niveau vom Nerthus mit seinem Monsterobjektiv. Laserdimming/Dynablack wurde nicht vorgeführt. Auch hier wurden unterschiedliche Helligkeiten demonstriert. Am besten gefiel mir natürlich das hellst mögliche Bild mit 135 Nits auf immerhin 450 cm Bildbreite. Einen RBE habe ich überhaupt nicht registriert. Insgesamt hätte ich mir eine weitere Sichtung idealerweise auch mit bekannten Szenen gewünscht, aber ich musste dann leider wieder aufbrechen.
Interessant wäre für mich die Performance des finalen Heimdalls auf einer deutlich kleineren Leinwand mit dann resultierenden Helligkeiten >200 Nits zu erleben. Und vielleicht schaue ich mir nochmal irgendwann den i600 an...