Hinteres Deckensegel und Seite
Das hintere Deckensegel soll in meinem Fall die Top Middle Lautsprecher, die Deckenabsorber für die Decken-Erstreflexion der Surroundlautsprecher des Groundlayers und den EPS-Diffusor verstecken. Die seitlichen Säulen sollen die Side Surrounds und die Diffusoren verstecken und als Rahmenteil für die Klemmleisten dienen. Designmäßig soll das Deckensegel nach vorne bündig in die Säulen übergehen und nach hinten etwas verlängern. Die Höhe konnte aufgrund der Top Middle Lautsprecher nicht geringer als die 17cm gewählt werden und mehr durfte die Höhe auch nicht betragen, da sonst die indirekte Beleuchtung bzw. der seitliche Deckenkanal in den Türstock hineinragt (besser wären hier 15cm gewesen) sowie der Raum durch die niedrige Deckenhöhe bei zu großer Dicke zu drückend wirkt. Geworden sind es somit die 17cm, dessen Höhe auch für die seitlichen Deckenkanäle exakt übernommen wurde, um hierzu einen fließenden bzw. geraden Übergang zu schaffen.
Das Grundprinzip des Aufbaus des hinteren Deckensegels ist das Gleiche wie beim vorderen Deckensegel. Für die Vorder- und Rückseite habe ich wieder dickes MDF-Holz verwendet, welches über ebenso dicke Leisten und stabile Winkel auf die Decke montiert werden. Da hier die Länge ca. 3,6m beträgt, konnte ich dies nicht in einem Stück herstellen, sondern habe diese aus zwei Stück hergestellt, welche ich passgenau zuschneiden konnte. An den Seiten waren zusätzlich nur im Bereich der seitlichen Säulen oben ein paar 34mm Holzbalken notwendig, um hier eine Basis für die Klemmleisten herzustellen. Die restlichen Bereiche wie seitliche Säulen und Deckenkanäle waren bereits vorhanden und da diese exakt an das Deckensegel vorpositioniert waren, konnten auf der Basis später die Klemmleisten montiert werden.
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Bevor dies aber geschehen ist, wurden zuerst die EPS Diffusoren für die Deckenmitte montiert. Da ich diese nicht direkt auf Decke kleben wollte, habe ich wieder mein übliches Konzept angewendet. In diesem Fall wurden die EPS Diffusoren auf eine dünne Holzplatte geklebt und da dies nicht richtig gehalten hat (es gibt nur sehr sehr wenige Kleber welche den Schaumstoff nicht zersetzen und gut halten) wurden diese später noch mit senkrechten Schrauben und seitlichen dünnen Metallstangen auf das Holzbrett stabil und langfristig befestigt. Danach wurden wieder 4 Holzlatten quer geschraubt um die 4 Absorber zu halten. Seitlich wurden dann die zwei Top Middle Lautsprecher nach vorherigen Winkeltests montiert. Der ermittelte Elevationswinkel ist ein Tradeoff aus nicht zu flach (beim etwas flacheren Winkel harmonieren die TM etwas besser mit den 4 Heightspeakern (in Bezug auf einer Linie zu sein)) und nicht zu steil (wenn zu steil zerreißt es das gesamte Überkopfbild, allerdings wirken hier die direkten Überkopfeffekte (speziell Mono) besser). Mit dem gefunden Elevationswinkel bin ich zufrieden, auch wenn dieser gewisse Vor- und Nachteile hat, die sich bei jeder Szene anders verhalten.
Die seitlichen Säulen bestehen aus zwei übereinanderstehende Diffusoren, welche mit einem Zwischenstück verbunden sind, in welches die beiden Side Surround gestellt wurden. Diese sind an sich sehr schwer und fast unverrückbar, aber sie wurden oben dennoch vorsichtshalber mit jeweils einer Schraube an die Wand befestigt. Diese Konstruktion dient gleichzeitig auch als Basis für die späteren Klemmleisten.
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Nachdem nun das gesamte Holzkonstrukt fertiggestellt wurde, konnten die Klemmleisten montiert werden, mit dem an den sichtbaren Stellen "hinterlegten" kurzen Stoffstücken. Bei dem Konstrukt war nicht die Menge der Klemmleisten das Problem für die Montage, sondern die vielen Ecken (speziell in der Gegend der Säulen) waren sehr zeitaufwendig, da diese immer von drei Seiten zusammenkamen und in diesem Fall fast immer auch von allen 3 Dimensionen (nicht von 2 Dimensionen wie bei der Vorder- und Rückseite). Dies hat den Fortschritt wieder etwas verzögert, aber lieber spät als nie . In der Summe waren es für das gesamte Heimkino knapp 130m Klemmleisten , welche exakt verlegt werden mussten.
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Für die vielen verschiedenen Bereiche wurden wieder die zugehörigen Stoffteile zugeschnitten, beschriftet und sorgfältig aufbewahrt bevor diese verklemmt wurden.
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Das Verklemmen des Akustikstoffs verlief ohne größere Probleme. Nur der Bereich beim Übergang vom Deckensegel zu den Säulen war aufgrund der versetzten Endpositionen wieder etwas tricky, aber aufgrund des gut dehnbaren Stoffs ging dies ohne Falten vonstatten. Bei den seitlichen Säulen gab es noch eine Besonderheit. Um die vorderen zwei Kanten wurde der Stoff rübergespanntt und nicht eingeklemmt, um auf der gut sichtbaren Vorderseite die Klemmbereich zu vermeiden. Die übrigen Bereiche ließen sich gut verklemmen, nur die Menge war für den Körper und speziell die Hände sehr anstrengend.
Die Details des Prozesses und des Endresultats ist auf den nachfolgenden Fotos zu erkennen.
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Der gesamte Baufortschritt des hinteren Deckensegels hat sich vom Februar 2021 bis zum September 2021 hingezogen. Dabei sind alle Arbeiten und Zwischenschritt mit einbezogen.
Im bisherigen Bauthread ist noch der Aufbau der seitlichen Absorber nicht wirklich erwähnt worden. Diese sind auch nichts besonderes und hätte diese in diesem Kapitel nur noch schnell erwähnt.
Das Prinzip war bei diesen, dass die 80mm AixFoam Absorber auf eine dünne Holzplatte mit Pattex Kraftkleber Gel an 5 Stellen geklebt wurden. Die Holzplatte hat jeweils vier große Ausschnitte bekommen. Montiert wurde auf der Rückseite oben ein Bilderrahmenaufhänger und auf der Unterseite Klebefilze mit einer ähnlichen Dicke, damit diese senkrecht an der Wand liegen. Diese wurden dann mit Akustikstoff umspannt, auf der Rückseite festgetackert und anschließend auf eine Schraube an der Wand aufgehängt.
P.S. Wer es in den Fotos oben nicht genau gesehen hat. Oben mittig wurde neben dem Diffusor noch ein kleiner VoG-Speaker montiert und verdrahtet. Dieser wird nicht aktiv verwendet (Gründe siehe noch in den kommenden Posts), sondern dient nur für Layout- oder anderen Tests.
Damit sind nun alle bisherigen Bauabschnitte beschrieben worden und weiter gehts im nächsten Post dann mit einer Zusammenfassung des Zwischenstands V1.0 in dem ich meine verwendeten Layouts, Erfahrungen und vermutlich auch noch einen Ausblick auf die nächsten Baustellen bzw. offenen Punkte beschreiben werde.