Hallo Mitforisten,
Mein Name ist Lukas, ich komme aus der schönen Pfalz und bin frisch mit der Uni fertig. Ich bin schon immer Heimkinofan und habe seit meiner Jugend Projektoren, angefangen bei einem LG CF181D à JVC X35 à Sony HW40 à JVC X500 à X7000. Momentan wieder (leider) der LG (Gründe dafür später). Dank vorhandenem Budget (wegen Jobs) will ich mir endlich den Wunsch eines Wohnkinos erfüllen. Aufgrund komplizierterer Voraussetzungen des Raumes erhoffe ich mir hier eure Hilfe.
Der Raum
Wie ihr in der Skizze schon sehen könnt, ist der Raum eher suboptimal. Er ist 7,5m lang, an der breiten L-Seite 5,1m und in der schmalen Seite 3,6m breit. Das Bild projiziert werden soll an die lange Seite des L, also an die Wand der 5,1m (rot in der Skizze markiert). Raumhöhe um die 2,45. Zwei bis drei Sitzplätze sollen an die blau markierte Stelle, hinter den Plätzen steht der Esstisch, dahinter wiederum eine Arbeitsplatte einer offenen Küche. Dort soll auch der Projektor integriert werden. Nun habe ich einen Durchbruch in die Küche (der wird mutmaßlich im Laufe der nächsten Jahre vergrößert, das soll aber kurzfristig eher keine Rolle in der Planung spielen). Neben den Sitzen ist ein offener Flur (mglw. Würde ich hier eine Schiebetür einbauen, wenn das akustisch sinnvoll wäre). Das Haus ist alt, hat ungedämmte Wände und eine Kaiserdecke (keine Ahnung, ob das von Belang ist, wollte es nur einmal erwähnen).
Das Bild
Nachdem ich nun grob den Raum dargelegt habe, komme ich nun zum ersten der zwei großen Themenfelder, die ich behandeln möchte; dem Bild. Geplant sind 4m Breite, 21:9. Ich weiß, dass dies am maximalen oberen Limit der Lichtleistung von Consumer-Beamern liegt, besonders, wenn man dann auch noch eine akustisch transparente Leinwand nutzen möchte. Als Projektor habe ich momentan einen – noch nicht verfügbaren – Epson LS12000 geplant, auch wenn der Kontrast schlechter ist als ich mir das erhofft hatte. Sony scheidet wegen des Kontrasteinbruchs komplett aus, das ist für mich bei einem so hochpreisigen Gerät nicht akzeptabel. Falls ihr weitere Projektorenvorschläge abseits des LS12000 habt (kein DLP, extrem RBE-empfindlich, mag zudem FI sehr gerne), Budget um die 5k, gerne hier teilen.
Kleiner Exkurs zu JVC
Ich hatte kurze Zeit einen JVC x35, dessen Bewegtdarstellung fand ich GRAUENHAFT. Später hatte ich dann einen X500. Mit dem war ich ein Jahr sehr zufrieden und dachte mir, ich upgrade auf einen X7000. Das war aber ein einziges Desaster: Ich hatte ihn von einem (sehr netten, ihn trifft keine Schuld) Mitforisten im Hifi-Forum gekauft, das erste mal angeschaltet und: ein Flackern. Ich dachte „oh weh, da ist die Lampe wohl kaputt“ (trotz erst niedriger Laufzeit) und hatte mir eine zweite Lampe bestellt (habt im Hinterkopf, dass sowohl Projektor als auch Lampe für einen Studenten tiefe Löcher ins Budget reißen) und eingebaut: es flackerte weiterhin bei vollflächigen Bildern (Lampenmodus egal, je weiter die Iris manuell geschlossen wurde desto heftiger). Ich habe den Projektor dann zu EKM gefahren, dort verbrachte er einige (!) Monate, das gesamte Innenleben wurde getauscht und abschließend wurde er noch von Peter Hess selbst als außerordentlich Laufruhig und nicht-flackernd beschrieben. Ich jedoch habe das Flackern weiterhin gesehen und zudem kam der Projektor (imho, konnte es nicht beweisen und durfte für die Reparatur nochmal dreistellig zahlen) defekt zurück. Am Ende habe ich den reparierten Projektor mit 4-stelligem Wertverlust verkauft, deswegen würde ich gerne von JVC Abstand halten (hat sich durch 5-stellige Einstiegspreise eh erledigt).
So, wieder zurück zu meiner Situation: Da ich eine sehr breite Leinwand haben möchte, würde ich statt eines Tuchs wohl auf die Gammalux Micro-Folie umsteigen, das käme angeblich auch der Schärfe entgegen. Davon habe ich auch bereits ein Muster hier und es ist relativ kritisch mit den Löchern. Ich bilde mir hin und wieder ein, dass ich bei 3,6-3,8m Abstand zum Tuch die Löcher noch sehe, und das bei einem LG CF181D mit 5,5k Stunden auf der Lampe. Habe die Sorge, dass ich die Löcher bei einem helleren Projektor auch auf 4m Projektionsabstand noch sehe. Habt ihr denn noch weitere DIY-Tücher die einen mindestens ähnlich hohen Gain aufweisen wie das Gammalux Micro? (Ah, Budget für das reine Tuch beträgt ca. 1k, vllt etwas mehr, wenn es sich wirklich auszahlt).
Generell stellt sich die Frage, ob die 4m Breite überhaupt Sinn ergibt. Oder ist es für aktuelle Consumer-Beamer einfach zu ambitioniert breit? Ich würde per MadVR zuspielen wollen, um die HDR-Darstellung zu unterstützen. Das Problem beim Gammalux Micro wäre, dass ich nicht auf bspw. 3,5 oder gar 3m Bildbreite wechseln könnte, weil ich da bei einem 1:1 Sitzabstand auf jeden Fall die Löcher sehe. Viel weiter als 4m kann ich mich wegen des Tischs auch nicht wegsetzen, müsste also darauf vertrauen, dass ich auch bei höheren Helligkeiten aus 4m keine Löcher mehr sehe (oder mir einbilde zu sehen).
Alternativ könnte man ohne akustische Transparenz arbeiten und RL neben die Leinwand stellen und den Center mit einem weiteren Center oben und unten anbringen. Käme das für euch auch in Frage oder ist das mit dem Center suboptimal gelöst?
Raumakustik
Ich würde jetzt gerne zum Ton kommen, was vermutlich nochmal komplizierter ist. Wie in der Skizze zu sehen, ist mein Raum was das angeht wohl mehr als suboptimal. Ich möchte das beste rausholen, was in Anbetracht der Nutzung des Raumes als Wohnzimmer realistisch möglich ist. Ein Deckensegel (gelb in der Skizze) und Absorber für die Erstreflektionen der Front sind auf jeden Fall geplant, mittelfristig über dem Hörplatz vielleicht auch Diffusoren.
Gedanklich bin ich bezüglich des Tieftons bereits mehrere Optionen durchgegangen, die wohl teils eher unrealistisch sind. Momentan sind 8 JBL CS1214 (verpackt) vorhanden, nur als Anhaltspunkt. Ein älteres Umik-1 übrigens auch.
Szenario 1
Bedämpfung hinter der Leinwand mit ~50cm Sonorock + 10-20cm Luft bei gleichzeitiger Integration eines SBA (2x4 oder 2x3). Aber dort wäre dann die Dämmung in der selben Wand wie die Subwoofer, die Wellen würden den Raum also einmal hin und zurück durchqueren bevor sie auf die Dämmung treffen. Könnte das trotzdem (mit Einschränkungen) funktionieren oder bringt das wenig. Die Rückwand vollflächig zu dämmen kommt aufgrund einer Arbeitsplatte nicht in Frage, ich könnte allerdings zwischen Decke und Rückwand auf gesamter Breite der Wand 60x40cm Sonorock anbringen, wenn das etwas brächte.
Szenario 2
Ich hatte einmal von der Möglichkeit eines DBA in einem L-Förmigen Raum gelesen, möglicherweise käme das in diesem Raum in Frage? Man müsste aber zusätzlich an der Rückwand auf die Hälfte der Treiber verzichten und mit 2-X Treibern auf Raummitte arbeiten, dazu hatte ich im Zusammenhang mit alternativen DBA-Anordnungen auch gelesen. Insgesamt habe ich aber Zweifel, ob das alles in meinem Raum auch nur ansatzweise funktioniert.
Szenario 3
Wie Szenario zwei an der Rückwand in Raummitte 2-3 Treiber, an der Leinwand die 2x3/2x4-Anordnung, allerdings die Seitenwand (siehe Zeichnung) mit xx cm dämmen.
Szenario 4
Sich damit abfinden, dass das mit SBA/DBA nichts wird und versuchen mittels einer multisub-Anordnung das beste für den Raum rauszuholen. Ergibt da dennoch die Dämmung der Rückseite der Leinwand/Teildämmung der Rückwand Sinn?
Die Lautsprecherkonfiguration
Ich würde zeitnah gerne auf Auro in der Höhenebene gehen, in der unteren Ebene 5 oder 7 Lautsprecher (grün in der Skizze), das weiß ich noch nicht genau. Bei Auro strebe ich einen 30°-Winkel an, auch wenn dafür die Höhenlautsprecher an die Decke wandern müssten, was ja nicht im Sinne des Entwicklers ist. Ich denke der passendere Winkel trumpft in dem Fall die Montage an der Wand?
Zu den Lautsprechern selbst: Bin ich noch sehr offen, eher Budget. Ursprünglich war ich relativ fixiert auf die Cinetor Evo von heissmann-acoustics, aber Mankra hat mich per PM darauf hingewiesen, dass leistungsstärkere/wirkungsgradhöhere Lautsprecher in meiner Hördistanz nötig sind und als Budget-Variante die ELX112 empfohlen. Wie seht ihr das denn, würdet ihr auch auf „lautere“ Lautsprecher gehen? Zusätzlich: Wie wichtig ist es denn, dass die Auro-Lautsprecher identisch mit den Frontlautsprechern sind? Stelle mir es schwer vor, die ELX112 erneut auch an der Decke zu verbauen (da müsste ich mir eine nicht-Murks-aussehende Lösung ausdenken, aber das bekomme ich schon hin).
Uff, ist doch ein längerer Text geworden, falls es wer bis hierher durchgehalten hat: Schonmal vielen Dank fürs lesen. Ich hoffe, dass meine Gedanken nicht alle völliger Murks sind und ihr mir sagt, dass das alles nichts werden kann und freue mich auf regen Input von euch!
Beste Grüße
Lukas