Beiträge von Charon

    Die Störgeräuasche kommen letzten Endes durch die Cinch-Verbindung zur Endstufe, bzw den Weg zurück. jetzt habe ich die Wahl:


    1. Vorstufe als Erstes einschalten: Das ist die billigste Variante.


    2. DSP mit 4 XRL Eingängen und 8 XLR Ausgängen: Vorteil der einzelnen Kanal-Ansteuerung bliebe erhalten. Macht aber nur Sinn, wenn Dirac die Subs verwaltet, nicht ich.


    Ich tendiere zur ersten Lösung, da mir das, was Dirac im Bassbereich macht, momentan nicht sonderlich gefällt. Dazu komme ich jetzt....

    Das ist neu??


    Ist es das hier:


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    Wenn ja: Das ist der altbekannte Eier-Kopf-Modus. Einfach nur das Bild in der Höhe gestaucht. So wird zwar alles angezeigt, aber eben verzerrt.

    Dirac benutzt die zusätzlichen Messdaten dazu, unnötige bzw unnötig starke Korrekturen zu reduzieren und den Sweetspot zu vergrößern. Das steht auch so in den einschlägigen Dokumentationen (Paper / Videos).

    Es geht also in gewisser Weise durchaus darum, den Raum und dessen Einflüsse zu erfassen (wie im Grunde bei jeder Messung, die weder Freifeld noch Nahfeld ist).

    Durch den ausreichend groß bemessenen Messbereich wird so etwas ähnliches wie eine gewedelte Messung - allerdings mit unbekannter Gewichtung - durchgeführt.

    Diese Messung sollte auch nicht 100% symmetrisch vorgenommen werden. Die seitlichen Messpunkte werden also idealerweise leicht horizontal oder vertikal in der Achse verrutscht.

    In der grundsätzlichen Ausdehnung der Messpunkte gibt es seitens Dirac leider unterschiedliche Aussagen: Mind. 30cm zwischen den Messpunkten aber auch bei enger Messung 1m Ausdehnung in alle Richtung. Nun ja…

    Absenken kannst Du ruhig. Ich wäre aber mit dem Auffüllen vorsichtig:

    12dB sind eine Menge Holz und wenn der Grund der Senke eine Auslöschung aufgrund der Raumgegebenheiten ist, ist das eh ein Fass ohne Boden.

    Du könntest in dem Bereich mal moderat boosten (4-6dB oder so) und messen, ob die überhaupt ankommen. Ich vermute aber mal, dass ein Großteil der reingesteckten Energie ausgelöscht wird.


    Bei mir sieht es bei Einzelsub-Messungen auch ziemlich wild aus. Ruhe kam erst dann in den Frequenzgang, als ich mehrere Subs laufen hatte.

    Wenn das keine Option ist, hilft nur umstellen und akustische Maßnahmen gegen die Auslöschungen vornehmen, was aber im Bereich von 30Hz recht schwierig ist.

    Hat jemand von Euch Erfahrung mit Fullrange-Lautsprechern im Zusammenspiel mit Dirac machen können??


    Meine HKV1615 setzt Dirac gerne auf small, mit einer Trennfrequenz von 70 Hz :dribble::rofl::rofl::rofl:


    Das kann ich natürlich ändern, aber es bleibt ein wenig seltsam.

    Unabhängig davon: Ist es sinnvoll, die LS vorab zu entzerren, oder besser alle EQs löschen bevor Dirac drüber darf?


    ____


    BTW: Bisher hat Dirac im Bass (mit BC) keinen besseren Job gemacht, als ich per MiniDSP - und so der Könner bin ich da wirklich nicht. Mal sehen, was da noch geht...

    So ganz falsch finde ich das auch nicht.


    So habe ich auch meine 4 Subs nach und nach miteinander verheiratet und angebunden. Pegel ist da und die Anbindung gelang auch ganz gut.

    Das Summensignal ist in sofern nicht blöde, weil sich erst dort die Zusammenarbeit der einzelnen Subs in der Realität zeigt. Einzeln sehen meine auch wild aus.

    Erst gemeinsam wird die Kurve glatt und der (Gesamt-)Pegel steigt ebenso.


    Wahrscheinlich hast Du es längst selber probiert, aber nur zur Sicherheit:


    Aligment-Tool:

    Vereinfachen bzw beschleunigen kannst Du das evtl mit dem Alignment-Tool in REW. Das aber bitte immer gegenmessen, da ICH die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Vorhersage nicht 100% in der Messung niederschlägt:


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    SPL-Meter:

    Um nicht ständig neu messen zu müssen, habe ich beim Einstellen des Delays einfach den SPL-Meter mitlaufen lassen. Wenn die Suby gut aufeinander abgestimmt sind, addieren sie sich bestmöglich = lauterer Pegel. Damit kannst Du Dich mit dem Delay erstmal grob in die Zielregion vortasten, wo es am lautesten ist und dann immer noch mal genau nachmessen, wenn Du weißt, wo Du ungefähr hin musst.


    Ich persönlich habe auch kein Delay gefunden, dass über den gesamten FG eine Addition brachte, aber in der Summe hat es dann wieder gepasst.


    Der Einknick nahe der Trennfrequenz ist etwas komisch . Wenn ich nicht wüsste, was Du für Lautsprecher hast, würde ich sagen, die Trennfrequenz könnte zu niedrig sein. So bin ich auch etwas ratlos - aber dafür drücke ich Dir umso mehr die Daumen :)

    Letzte Woche ergab sich die Möglichkeit, an ein interessantes Demogerät zu kommen: Eine Arcam AV41


    Die bekannten Firmware-Sauereien seit der AV40 sollen Geschichte sein, wie man hört. Umso gespannter war ich, da die Arcam in der Lücke zwischen guten Preis-Leistungs-Lösungen (zB Yamaha 5100) und einen Marantz AV10 liegt. darüber gibt es wieder lange nichts und dann wird es echt teuer.

    Grund genug, mir das gute Stück mal anzuschauen.


    PXL_20241110_112123122.jpg


    Stereo-Test hat sie schon mal bestanden. Dazu später vielleicht mehr.


    Im Moment hänge ich noch an einem Problem fest, das auf den ersten Blick der Arcam zuzuschreiben ist. Aber so einfach ist es dann doch nicht:


    Ich habe massive Störgeräusche von den Kickern, sobald die Arcam im Standy Strom bekommt. Wenn ich sie einschalte und sie hochgefahren ist, verschwinden diese.


    Die Verkabelung ist wie folgt:


    Arcam - 4x XLR Out gehen an 2 MiniDSPs - 8 Ausgänge zur Endstufe (Sta2000D)


    Das habe ich bisher gecheckt:


    - Endstufe getauscht

    - Vorstufe getauscht: Sobald der Yamaha5100 dran hängt, gibt es keine Geräusche

    - Kabel getauscht


    Schuldiger scheint die Arcam zu sein, ABER: Gehe ich vom Arcam per XLR direkt zur Endstufe, gibt es auch keine Geräusche.

    Also doch das Mini-DSP??


    Aber wenn es das MiniDSP ist, warum habe ich dann keine Störgeräusche wenn die Yamaha mit dem MiniDSP dran hängt?

    Und warum kommen die Geräusche nur aus den Kickern, nicht aus den Subs? Evtl weil die Geräusche bei 50Hz und drüber liegen.


    Hat jemand eine Idee, was das sein kann??

    Unseren nächsten Besuchstermin erwartete ich mit einigermaßen großer Spannung. Zum einen, weil wir unseren "Stammtisch-Präsidenten" Frank aka Lauti besuchten, zum anderen, weil es vermutlich der letzte Kinobesuch 2024 sein wird :sad:



    Auf geht’s in das Auenland südlich von Mainz


    - wo zwischen Weinreben und Zwiebelkuchen angeblich auch ein Heimkino zu finden sein müsste...




    Zur Feier des Tages schlug mir Andreas einen Rollentausch vor und so wurde ich dieses Mal von ihm chauffiert. An unsere kleine Fahrgemeinschaft habe ich mich mittlerweile sehr gewöhnt. Da kann man sich auf der Hinfahrt so schön die Köppe heiß reden und auf der Rückfahrt die vielen Eindrücke vor sortieren. Demnächst müssen wir uns wohl neue Kinos zum Hinfahren raussuchen müssen.... Aber zurück zum eigentlichen Thema:


    Frank hat sich und sein Kino vor ziemlich genau 4 Jahren hier vorgestellt. Die Technik hat sich seither bereits leicht verändert (Atmos-LS, 4k Beamer,...).


    Wir waren viel zu früh dran, aber natürlich dreist genug, vorzeitig zu klingeln. Frank erschien trotzdem sehr entspannt an der Haustür, er war offenbar auf alles gut vorbereitet – sogar auf uns.


    Zu seiner Entspanntheit dürfte mit beigetragen haben, dass er uns nicht alleine aushalten muss: Seine Lebensgefährtin begrüßte uns ebenso herzlich (Frank hatte wohl zum Glück nicht alles erzählt...) und lüftete gleich das kleine Geheimnis, was es später zu Essen geben sollte: Lecker Gulasch a la Chefin. Nicht das es nötig gewesen wäre, aber spätestens da war sie mir mega sypathisch!

    Bei Kaffee und Mini-Stollen schlugen wir noch ein wenig Zeit im gemütlichen Wohn-Essbereich tot, bis auch der zweite Frank (kurbelix) eintraf. Ich war mal wieder das Küken in der Runde, aber da man so alt ist, wie man sich fühlt, hat es wieder ganz gut gepasst :opi:


    Wie bei jedem unserer Besuche musste wir uns auch dieses Mal regelrecht aus unseren Gesprächen raus reißen, damit wir das eigentliche Ziel unseres Besuchs nicht aus den Augen verlieren. Und so ging es die Treppe hinunter in Franks geräumiges Kellerkino:


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    Oben links: Der schöne Rücken des Andreas, der Rest sind Franks :)


    Hier hat sich unser Gastgeber auf gut 21m² seinen Kinotraum erfüllt:


    Ganz vorne hängt eine 2,4m breite Stumpfl Rahmen-Leinwand, die von einem Sony XW5000 befeuert wird.

    Davor ein Pärchen Dynaudio Excite X38 und ein Dynaudio Excite X28 Center. Für die Umhüllung waren unten vier Dynaudio Excite X14 zuständig, während vier Dali Oberon Onwall die Atmos Kanäle übernehmen.

    Für untenrum arbeiten vier SVS SB-12 NSD, die nach dem Ansatz von Geddes (nicht die mit den Babyfotos) im Raum verteilt sind.


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    Man beachte die immernoch aufgebrachten Schutzfolien, die den Kollegen Andreas heftig getriggert haben :rofl:


    Versorgt werden die Lautsprecher von einem Yamaha RX-A3070, der an der Front mit einer Audiophonics MPA-S250NC (Hypex nCore) entlastet wird.

    Dazu noch eine Zidoo, XBox, usw - was das Männerherz begehrt.


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    Näher habe ich mich nicht ran getraut, denn kaum näherte ich mich dem aufgeräumten Technik-Rack brüllte von oben eine tiefe Stimme:

    "Fass den Lack net an, fass das Leder net an!" Erschrocken wich ich zurück....


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    Ja, ihr habt mich erwischt. Ganz so war es nicht, aber da der dunkler Ritter grimmig Richtung Couch schaut, fühlte ich mich durchaus etwas beobachtet :cheer:


    Zur Grundcharakteristik der Raums bzw des Akustikkonzepts lässt sich sagen, dass Frank eher wenig Absorber und keine (?, bitte ggf um Korrektur) Diffusoren angebracht hat, wodurch das Kino einen eher hellen Klang besitzt.

    Da Frank bekennender Mehrkanal-Musik-Fan ist, trägt das sicherlich zu dem gewünschten lebendigeren Klang bei.

    Schade, dass Frank uns so gut im Blick hatte, so traute ich mich gerade so, ein schnelles Foto von einem leckeren Fundstück zu machen:


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    Der Lautsprecher, den Ihr auf dem Foto direkt über meinem Kopf schweben seht, ist sehr einfach, aber auch sehr praktikabel inklusive Winkel an der Decke montiert.

    Zur besseren Veranschaulichung habe ich Frank sein eigenes Foto aus dem Forum geklaut. Das Prinzip ist einfach: Zwei Holzteile. Eines zur Befestigung an die Decke, eines für die Montage der Box. Beide werden mittels Scharnier miteinander verbunden und im passenden Winkel zusammen geschraubt. Sehr flach und trotzdem justierbar. Fand ich gut!


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    Die erste Stunde verbrachten wir mit Mehrkanal-Musik ohne Bild. Nach dem Essen ging es mit Bild weiter: Ebenfalls Musik, gefolgt von Filmsushi.

    Ich erinner mich v. a. an Progressive Rock (wie man mir sagte), bissl Elektro, Depeche Mode, Roger Waters, Anathema,...

    So genau bringe ich es nicht mehr zusammen. Das meiste war mir altersbedingt etwas fremd, da können die Silberücken in unserer Runde eher was zu sagen :)

    *WinkmitdemZaunpfahl*


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    Zum Foto: Bin ich froh, dass dieser Moment dokumentarisch eingefangen wurde: Während ich an Franks Lippen hänge und mich mental auf die kommenden Hörerlebnisse einstellte, geschah eine übergriffige Füßel-Attacke in meine Richtung.

    A. aus D bestreitet die Tatvorwürfe, aber dieses Foto zeigt, dass #MeToo auch im Heimkinobereich längst angekommen ist.

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    Nach der ersten Stunde Musik, wurden wir zu Tisch gerufen. Oben erwartete uns ein perfekt gemütlich beleuchtetes Ambiente, mit brasselndem Kaminfeuer und verführerischem Duft aus der Küche.

    Wo ich gerade vom Essen sprach: Boah, war das lecker! :bbq: Gulasch mit Spätzle und Salat. Ein Träumchen, der mich zwei mal zum Nachnehmen in die Küche zwang.


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    Normalerweise rechne ich damit, dass Frauen reißaus nehmen, sobald die Heimkino-Orks anrollen. Das war hier erfreulicherweise ganz anders. Die Köchin selbst quatschte mit uns munter übers Heimkino und wie sie es auch gerne gemeinsam nutzen. Sogar von regelrechter Hilfe beim Kinobau war die Rede :dribble: Ich war beeindruckt - und ein ganz kleines bisschen neidisch vielleicht auch! Duldung ist das eine, aber Mitarbeit.... Daumen hoch!


    Teil 2 der Vorführung war, wie bereits oben erwähnt, auch viel Musik und Konzerte - jetzt aber mit Bild - gefolgt von Filmsushi.


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    Und eben das Bild hat mir echt gut gefallen. Der Sony macht einen echt tollen Job! Ich weiß, dass es auch hier im Forum bezüglich Sony vs. JVC die ollen Grabenkämpfe gibt, aber man muss auch gönnen können- wie ich als JVC -Besitzer sagen muss: Die Schärfe war echt super und deutlich (!) besser, als bei meinem N7. Und die Helligkeit der Lichter und Farben waren auch toll! Sicherlich hat die Projektion auf eine eher "kleinen" Fläche, gepaart mit der nicht akustischen Folie, zum besonders klaren und scharfen Bildeindruck beigetragen. Aber auch der Schwarzwert war längst nicht so übel, wie man ihn angeblich sehen sollte. Ich war rundum positiv überrascht.


    Frank hatte sich extra Mühe gemacht und uns eine Art "Zusammenschnitt" von Referenzszenen offeriert, so dass der Kinoabend in einem standesgemäßen Finale, inklusive bebender Couch, mündete.


    Danach ging es noch einmal ins Wohnzimmer zum kleinem Schwätzchen halten und schließlich verabschiedeten wir uns zu vorgerückter Stunde von unseren Gastgebern.


    Es war wieder mal ein wirklich interessanter Abend, wieder mit anderen Schwerpunkten und wieder mit neuen Eindrücken. Man merkt einfach , wie Frank für sein Kino-Hobby brennt und das macht einfach Laune!

    Vielen Dank für die große Mühe bei den Vorbereitungen für den gelungenen Abend und vor allem für Eure tolle Gastfreundschaft! Wir haben uns sehr wohl bei Euch gefühlt!! :sbier:

    Hallo Nils!


    Nachdem Du Dich so ausführlich mit Dirac rumgeschlagen hast, kannst Du mir bestimmt besser als die üblichen Händler bei einer Frage weiterhelfen:


    Kann man bei Dirac in irgendeiner Form nachvollziehen, wie das Teil arbeitet? Oder geht das nur mit Vorher-Nachher-Messungen, die interpretiert werden müssen?


    Hintergrund:

    Ich sehe die Gefahr, dass eine Automatik nicht zwischen schlechtem Frequenzgang und Raumproblemen unterscheiden kann.

    Das könnte dazu führen, dass eine zB. eine 8 dB Auslöschung gnadenlos mit Pegel aufgefüllt wird - ob es die Endstufe/Lautsprecher packt oder nicht


    Wie ist Deine Sicht dazu?


    Vielen Dank!

    und weiter geht's mit...



    Teil 2: Clemens Stereo-Schlaraffenland mit Kinofunktion



    Ohne seine Kinoinstallation im Wohnzimmer auch nur im Ansatz klein reden zu wollen, war der Star des Besuchs bei Clemens für mich ganz klar sein 2.0 Setup! Darauf hatte ich mich auch sehr gefreut.

    Wir haben auch Filmbetrieb genossen und es hat natürlich auch Spaß gemacht! Aber die Stereo-Performance übertraf die Heimkino-Performance für mich so deutlich, dass ich mich darauf konzentrieren möchte.


    Frank hat das Wesentliche bereits zusammengefasst. Ich ergänze das mal mit ein paar kommentierten Fotos.


    Zum Glück wohnt Clemens ein paar Schritte und Treppenstufen von Kai entfernt. Somit gab es zumindest die Illusion, dass wir das Essen günstig in unserem Bauch verteilen, bevor wir wieder sitzen. Aber dafür reichte der gerade mal 3-minütige Fußweg nicht - zumindest mir nicht.


    Ich hatte mich absichtlich nicht im Vorfeld über die Infinitys informiert, da ich mich möglichst unvoreingenommen auf das Hörerlebnis einlassen wollte. Grundsätzlich stehe ich dem Stereo-HiFi-Jüngertum eher skeptisch gegenüber (soviel zu "unvoreingenomen") und war gespannt, ob es außer einem obzön hohen Invest auch was hübsches auf die Ohren gab.


    Vorbei an einer abgedeckten rüsselsheimer KfZ-Schönheit aus vergangenen Tagen, betraten wir ein typisches Altbau-Treppenhaus: Eng und steil. Ich erwähne das nur, weil mir beim Anblick der Infinitys sofort klar war, dass die ihren Weg ins Wohnzimmer nur unter Schmerzen und mit viel Angstschweiß auf der Stirn geschafft haben konnten. Immerhin 93kg pro Lautsprecher :waaaht:


    Tadaaaaa:

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    Zur besseren Einordnung: Das in der Mitte ist eine normale Tür und hätte das Wohnzimmer nicht so eine enorme Deckenhöhe, würden die Epsilons noch größer aussehen


    Der leicht außermittig platzierte Center (der kleine Turm links neben der französischen Discount-Elektronik) wird im Filmbetrieb auf sanft gleitenden Langnese-Rollen (kleiner Insider) in die Mitte geschoben.

    Dem geschuldet, hängt die 2,5m breite NICHT AT-Leinwand etwas höher als üblich. Das lässt sich aber wunderbar durch ein lässiges Hinlümmeln auf die Couch ausgleichen.

    Am Center ließ sich die Abdeckung abnehmen, damit wir einen Blick auf die Magnetostaten werfen konnten. Die größeren Magnetostaten laufen immerhin bis 150 Hz runter (bitte ggf. um Korrektur Infinitiv Kappa)

    Diese Folien sind bei den R+L Lautsprechern ungleich größer, wie folgender Vergleich zeigt:


    IRS-Epsilon-2.jpg

    (Quelle: epsilon-classics.de)


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    (Center-Lautsprecher)


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    Der NP5 an Decke wirkt hängend deutlich bedrohlicher, als wenn er steht. Der Sweetspot war überraschend eng, wobei ich nicht so weit gehen würde wie Clemens, dass es sich außerhalb total schei... anhört. Aber ich weiß, was er meint und muss ihm Recht geben. Der Unterschied zwischen gut und fantastisch war nur eben dort zu hören.

    Wenn man sich so im Wohnzimmer umschaut, kann man kaum glauben, dass hier eine Frau lebt, die das Ganze in dieser Ausbaustufe abgesegnet hat :dribble:

    Der WAF scheint hier ganz anders als üblich bewertet zu sein: Riesige Lautsprecher, Berge an Elektronik, Film-Gimmicks egal wohin man hin schaut. Das ist weit, weit weg von dem, was meine Frau im Wohnzimmer zulassen würde!


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    Abgesehen von den Lautsprechern, fand ich ein weiteres Highlight für mich in Form eines Plattenspielers :dancewithme

    Ich habe vor Jahrzehnten meine letzte Platte gehört und weiß natürlich, dass es da auch besseres gibt, als meine alte Grimms Märchensammlung. Umso gespannter hoffte ich, dass Clemens die olle DJ-Scheibe anwirft und ich war gespannt, ob es da das bekannte Knistern und Knacken vergangener Tage zu hören gab. Wegen Retro-Welle und so.


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    Bereits die gestreamten Titel waren brutal räumlich, fein auflösend und von einer Klarheit, wie ich es noch nicht gehört habe - und das ganz ohne aufdringlich oder nervig zu klingen :respect:

    Dann kam endlich der Plattenspieler zum Einsatz und Clemes entäuschte mich das erste Mal an diesem Abend: Kein Knacksen, kein Knistern - nichts! Von wegen retro.

    Als hätte er eine CD eingelegt- aber eine besonders gute.


    Mein persönliches Highlight war eine Scheibe von Dolph Lundgren

    "Acoustic Live" und dort das Stück "Keith don't go". Ein Knaller! Wenn die hellen Gitarrenseiten gezuft werden, ist das für mich ein Gänsehaut-Moment. Super schön anzuhören!

    Bin ich froh, dass mir die Epsilons zu schwer im Geldbeutel liegen würden und die keine Kino-Pegel vertragen. Glück gehabt :rofl:


    Ich habe den Fehler gemacht und den Titel gleich mal bei Qubuz bestellt (leider kein High-Res verfügbar) und bei mir reingehört: Keine Gänsehaut. Schade. Nicht das ich das ähnlich erwartet hätte, aber im Vergleich ist die Kombination aus toller Platte und den beiden Epsilons bei Clemens halt einfach eine andere Welt. Basta!


    Vielen Dank, Clemens, für diese tollen Eindrücke in eine mir bis dato eher unbekannte 2.0 Welt - zumindest auf diesem Niveau!

    Wir kennen uns noch nicht wirklich lange und da finde ich es schon bemerkenswert, gleich eine ganze Horde bei sich ins Wohnzimmer zu lassen.


    ___________


    Zum Ausklang trafen wir uns wieder bei Kai und tauschten uns über unsere Eindrücke aus. Und wie es immer so ist, verfliegen 8 Stunden wie im Fluge und wir fuhren erst deutlich (!) nach Mitternacht Richtung Heimat.

    Wir hatten einen tollen Abend voller unterschiedlicher Eindrücke bei und mit Euch! Dankeschön dafür! :sbier:


    Da es bei den bisherigen Terminen nicht geklappt hat, hier nochmal die schriftliche Einladung an Euch beide zu einem Gegenbesuch bei mir! Ich würde mich sehr freuen!

    Tolle Arbeit, Ihr zwei :respect:

    Das ist schon ein krasser Effekt, wenn auf einmal die Wände zu sind :waaaht:


    Ging der Stoff eigentlich gut zu spachteln oder rutscht der schnell wieder raus? Scheint sehr dünn zu sein das Zeug, oder täuscht das?

    Wer bei "Pfungstadt" nur an das Bier mit dem roten Hufeisen auf grünem Grund denkt, hätte am vergangenen Freitag Spätnachmittag bei unserem nächsten Kinobesuch dabei sein sollen.

    Zugegeben, Urlaubsgefühle muss man hier eher weniger fürchten - aber dafür gibt es hier gleich ZWEI (!) interessante Kinos zu erforschen.



    Und so besuchten wir die Kinos Nr. 3 und 4 unserer geschätzten Stammtischkollegen Clemens Infinitiv Kappa und Kai icebaer


    Clemens (Infinitiv Kappa) ist neu bei unserem Stammtisch und hat sich trotzdem gleich dazu bereit erklärt, bei der Aktion mitzumachen. Guter Mann :thumbup:


    Kai (IceBear) gehört schon längst zum Inventar und ist seit über 10 Jahren als Mitglied mit dabei.

    Sein Kino hört auf den Namen "Rooftop" und ist sowas von ein Dachgeschoss-Kino, dass ich nach dem Besuch Hemmungen habe, meines ebenso zu nennen :)

    Hier kommt Ihr direkt zu seinem Baubericht. Die Fotos dort sind schön im Hellen aufgenommen und daher aussagekräfter, als meine AvailibleLight Knipsereien mit dem Telefon.


    Wir trafen uns mit insg. 7 Mann bei Kai in der Bude und versanken sofort in tiefschürfende Fachgespräche. Überhaupt hatte ich nach unseren paar Treffen in kurzer Zeit bereits das Gefühl, dass wir als Stammtisch schon ein bisschen näher zusammen gerückt sind. Das gefällt mir sehr gut :) *Ende der persönlichen Einwurfs*


    Unser Gastgeber ist von klarer Anhänger der DIY Fraktion, was man schon an seinen Wohnzimmer-Lautsprechern sehen konnte: Oval und mit Alcantara gespannt. Ich glaube, JEDER von uns hat da mal im Vorbeigehen dran rumgefingert :zwinker2:


    Aus platztaktischen Gründen teilte sich unsere Gruppe auf: Andreas, Frank (kurbelix) und ich blieben bei Kai, während Stefan und Frank (lauti) nach kurzem Fußweg bei Clemens begannen.

    Der Übersicht halber teile ich meinen Bericht und möchte mit dem...




    Teil 1: Kais Rooftop beginnen


    Als schlaue Jungs ahnten wir bereits, dass es noch eine Treppe zu erklimmen galt, um in die heiligen Hallen zu gelangen. Treppe? Jawoll, eine Samba-Treppe - oder wie Andreas liebevoll meinte: "Hühnerleiter".

    Ich muss schon sagen, es hat was, ein Kino durch eine Bodenluke mit dem Kopf voran auf Bodenhöhe zu betreten. Trotz aller Bedenken, passten Andreas und ich durch den "Eingang" und ließen den Raum auf uns wirken.


    Ich musste spontan an Toblerone denken, denn die Form des Kinos erinnert stark an das bekannte schweizer Schoko-Matterhorn. Aber seht selbst:


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    Oben: Andreas. Unten: Kai und Frank (kurbelix)



    So klein können 4m x 5m aussehen :dribble: Das ist nicht so viel weniger, als bei mir - aber diese Schrägen sind halt echt ein Raumfresser und verlangen individuelle Lösungen vom Kinobauer.


    Der hintere Teil des Kinos ist eigentlich kein Kino mehr. Hier ist der Arbeitsplatz des Hausherren untergebracht. Deshalb ist dieser Teil auch hell gehalten, wärend das eigentliche Kino schön dunkel ist.


    Was hat der junge Mann denn so alles rum stehen??


    - Beamer: JVC x7000

    - 21:9 AT-Leinwand mit 2,4m Breite

    - DIY Lautsprecher in einem 7.1.2 Setup: WaveInWall 182 für die Front und Surround, KEFLS50 für die Backs und eine DIY-Version der KEF Q100 als Atmos LS

    - Bass-Shaker für "untenrum" (ab 40Hz abwärts)

    - Ein Marantz SR6015 bildet die Schaltzentrale

    - jew. separate Endstufen für die Subs und Shaker


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    (DIe Temperatur des Beamers lässt sich einfach über ein kleines Display kontrollieren)



    DIe Atmos-LS sind nicht etwa aus Holz gefertigt, sondern kommen aus dem 3D-Drucker. Sachen gibt's mittlerweile...


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    (Die bequemen Sitzmöbel samt Shaker wurden neugierig begutachtet)


    Jetzt hieß es aber "Butter bei die Fische". Wir wollen was sehen und hören!

    Da der gute Kai als IT versierter Selbermacher ein Freund von Automatisation ist, wunderte es mich wenig, dass sich das Kino über EINEN unscheinbaren Knopf zum Leben erwecken lässt.


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    Gesagt, getan und los gehts....

    An der Stelle muss ich ehrlich sein: Die Dachschrägen, der lange Raum, die "kleine" Leinwand, 2 Atmos -LS - ich habe wirklich gehofft, dass das Erlebnis besser wird, als ich es bei den Voraussetzungen erwarten würde.

    Aber ich darf sagen: Ich wurde wirklich positiv überrascht! Und ich behaupte einfach mal, da ging es nicht nur mir so!


    Zum einen saßen wir ausreichend nah, vor der Leinwand, so dass die Bildbreite angenehm ausfiel. Vor allem aber nahm ich bei Atmos-Titeln bemerkenswerte Überkopf-Effekte wahr. Insgesamt muss ich dem Raum bescheinigen, dass der akustisch deutlich breiter klingt, als er in Wirklichkeit ist! Auch die Nachhhallzeit hätte ich mir wegen der rel. vielen glatten, harten Flächen im hinteren Bereich viel länger vorgestellt, als ich es gehört habe. Aber das wahr vermutlich auch ein Faktor, der den lebendigen Klang ausgemacht hat.


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    Rechts stehend der zu Recht stolze Besitzer des „Rooftop“



    An dieser Stelle ist es Zeit für ein dickes Lob an den Erdenker und Erbauer des "Rooftop" :respect: Für mich hast Du aus dem Raum sehr viel mehr gemacht, als man es ihm zunächst zutraut!


    Als Bruder im Geiste (Dachgeschoss Geschädigte Selbsthilfe eV) hat es mir natürlich besondere Freude gemacht, Dich näher und Dein Heimkino überhaupt mal kennen zu lernen. Ohne Schrägen kann ja jeder :zwinker2:


    Nach strengem Blick auf die Uhr versammelten sich beide Gruppen erneut in der Essecke, in der der Abend so lustig seinen Anfang nahm, um das Abendmahl einzunehmen: Lecker Pizza und Salat :bbq:


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    Links vorne Matthias (Charon), dahinter Andreas (andreas33) und Stefan (SWH)

    Rechts vorne Frank (kurbelix), daneben Frank (lauti) und Clemens (infinitiv kappa)


    Kai habe ich tatsächlich nicht mit drauf - ich konnte es gar nicht fassen :unsure::beat_plaste:beat_plaste:beat_plaste - Dafür ist er oben mit drauf



    Vollgefressen Gut satt tauschten die Gruppen anschließend den Gastgeber und wir machten uns auf zu Teil 2 des Abends....

    Mag sein, aber: Das Kino ist dabei nicht schlechter und Du bist dabei nicht dümmer geworden, oder?

    Es dauert einfach, bis sich die eigene Lernkurve langsam auf das Kino überträgt. Und hier und da gibt es auch mal eine Abkürzung in Form eines hilfreichen Hinweises aus dem Forum.

    Geduld mit Dir haben Du musst, junger Padawan :yoda: