Beiträge von Hans-Ingo

    Mir persönlich ist das doch völlig egal wie laut jemand hört, nimmt es mir dann vielleicht den Spaß am hören?! Ja, aber das ist doch egal. Die "Diskussion" hatten Ingo und ich ja schon öfter weil wir da einfach so weit auseinander sind wie die Erde vom Mond entfernt ist, aber prinzipiell ist es doch egal. Verwunderlich finde ich es hingegen wenn dann aber eine Materialschlacht betrieben wird die Reserven hat wie das US Militär. Das wäre genauso wie mit einem Ferrari nur mit dem Anlasser zu fahren.

    Das kann ich dann in der Tat nicht mehr nachvollziehen, wenn nur 10% Leistung vom System genutzt werden. ABER was soll's, jedem das seine, Hauptsache man hat Spaß dran! :respect:

    Kniff hört gerne laut und Ingo gerne eher leise bis moderat.. Da sind wir zwei in unseren Gewohnheiten auseinander und das ist natürlich völlig OK so. Ich würde nur anmerken, dass die "Materialschlacht", wie Du es nennst, auch bei moderater Lautstärke die Reserven hat, plötzliche Dynamiksprüge problemlos zu bewältigen. Mir ist es im Konzept wichtig, dass die Anlage in keinem praktisch vorkommenden Betriebszustand an ihre Grenzen kommt. Bei einer Symphonie von Gustav Mahler in der Interpretation von Michael Tilson-Thomas auf der Multikanal SACD kann man das leicht nachvollziehen. Da mag die Durchschnittslautstärke bei 10% liegen, beim Fortissimo biste aber froh, wenn die Anlage nicht bei 120% arbeiten muss. Mit Reserven klingt der Spass dann erheblich souveräner und gelassener.

    Ich sehe das in dem Punkt Authentizität ähnlich. Ich verstehe durchaus, dass (vorallem wenn Klirr dann deutlich zunimmt) für viele ein gewisser Pegel eher Stress bedeutet, aber auch ein kleines Jazz-Konzert in einem Club wird in einem gewissen Pegel wiedergegeben, der durch mangelnden Abstand garnicht "unendlich" gesenkt werden kann. Ein Piano, ein Saxophon, ein Schlagzeug besitzen einfach Dynamik und einen gewissen grundpegel, wenn man nicht gerade 20-50m weg ist. Daher kann ich diese "Verurteilung" und Herabsetzung nicht verstehen und frage mich dann immer, ob diejenigen ab und an mal "echte" Musik erleben, um sich einzuordnen.

    Das sehe ich etwas anders. Wir müssen doch von der faktischen Realität eines 25m2 Wohnzimmers ausgehen. Reale Live-Lautstärken sind dort nicht sinnvoll realisierbar. Jeder Jazzclub, jeder Konzertsaal und jedes Kino ist um ein vielfaches grösser und dort funktioniert es dann. Ein Symphonieorchester wird auch nicht unterhalten, um Wohnzimmerkonzerte zu geben und wer wirklich Live-Dynamik gehört hat erkennt, dass diese im kleinen Wohnraum nicht 1:1 umsetzbar ist. In einem stark bedämpften dezidierten Heimkinoraum mag die tendentiell anders sein, aber selbst dann ist mir die medizinische Gesundheit meiner Ohren wichtiger. Ich behaupte sogar, dass der Umstand dass ich mich von lauten Rockkonzerten und sonstigen "Lärm-Events" weitgehend ferngehalten habe, der Grund ist, warum ich mit 64 Jahren immer noch einigermassen gut hören kann. Meine Lautsprecher sind zwar für 115dB Schalldruck gut, aber in der täglichen Praxis tönen sie eben auch bei moderaten Lautstärken sehr, sehr gut, was ich von PA-basierten, schwerpunktmässig für hohe unverzerrte Schalldrücke konzipierten Lautsprechern nicht unbedingt erwarten würde.

    Klar, der Post ist ziemlich von oben herab.

    Richtig, der Post klingt von oben herab und ist durchaus arrogant geschrieben. Ich denke aber, an zwei Stellen hat dieser Kommentator durchaus einen Punkt:


    Die vergleichsweise starke Fixierung der Heimkinoszene auf "Lautstärke" als Qualitätskriterium übersieht, dass es viele Menschen gibt (wie z.B. mich...), die gar nicht sehr laut hören wollen bzw. können (Nachbarn....!) oder deren Gehör, so geht es mir, hier einfach sehr empfindlich reagiert. Gute Anlagen, egal ob Heimkino oder Stereo, zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie auch bei moderaten Pegeln den Klanggenuss vermitteln und letztlich ist dies für viele halt praxisgerechter. Ich stehe auch nach wie vor zu der Aussage, die ich bei Kniff's Besuch bei mir im resultierenden Video getätigt habe, dass die Grundregeln für guten Ton in beiden Welten gelten.


    Das Thema DSP ist ja umstritten wie fast kein zweites. Man muss aber erkennen, dass wir es im Heimkino im Vergleich zu Stereo mit einem anderen Anforderungsprofil zu tun haben. Ohne DSP ist es kaum möglich, die vielen Lautsprecher eines Mehrkanalsystems klanglich so zu verheiraten, dass da etwas mehr als nur eine Vernunftehe bei herumkommt. Geht es aber um höchstwertige Stereowiedergabe, möchte ich persönlich als alter Highender kein DSP im System haben, da jede zusätzlich AD und DA-Wandlung klangverschlechternd wird. Da stehen eben erstmal die Lautsprecheraufstellung, die Wahl der Hörposition und die zum Lautsprecher passende Raumakustik im Vordergrund. Bei mir verbleibende Restprobleme behandle ich seit einiger Zeit mit einem analogen Equalizer, der sich hier als flexible, sehr praktikable und klanglich völlig unkritische Lösung herausgestellt hat.


    Als ich mit Heimkino in den 90er Jahren begonnen habe, hatte ich bereits etwa 15 Jahre Hifi-Hörerfahrung auf dem Buckel und natürlich hat mein erster AV Verstärker NICHT die damalige kleine Vor-Endkombi ersetzt, sondern die Hauptkanäle wurden aus dem AV Verstärker via Cinch Richtung Stereo Vorstufe geleitet. Dieses Konzept verfolge ich bis heute und so kann man Stereo und Heimkino kombinieren, ohne dass sich die Welten gegenseitig kompromittieren.


    Ich find's im Übrigen klasse, dass Kniff mit seinen jüngsten Videos versucht, sich in die Welt der Hifi-Highender einzufühlen und deren Sichtweise zu verstehen und gleichzeitig die Mauern zwischen den Welten mal etwas einzureissen. Dafür gebührt ihm Dank!

    Völlig okay, wenn einem das Genre nicht liegt. Aber es macht m.E. keinen Sinn SciFi mit Yellowstone & Co auf Basis der Ausgangssituation zu vergleichen und zu kritisieren.


    Das ist ja wie Star Trek vs. Lindenstraße.


    Für mich als Mystery und SciFi-Fan ist gerade Apple+ eine echte Bereicherung. KLar finde ich nicht alles gleich gelungen, trifft nicht alles gleichermaßen meinen Geschmack und zu manchem, wie z.B. Severance, bin ich noch gar nicht gekommen. Aber dieselbe Sitation findet sich bei jedem Sender, jedem Studio und jedem Streaming-Anbieter.

    Meine Anmerkung war eher genreübergreifend als Kritik an vielen der heutigen Seriendrehbücher gedacht. Ich mag SciFi, schon als alter Star Trek Liebhaber, aber der Qualitätsabfall in heutigen Zeiten ist schon deutlich sichtbar. Positive Ausnahme: die Sheridan Serien, schlimmer Tiefpunkt: Amazon's Ringe der Macht-Serie.

    Ich fand schon die erste Staffel eher langweilig und habe einfach ein Problem mit der herbeikonstruierten Prämisse der Serie. Irgendwie ersticken diese Serien an ihrer Künstlichkeit und Überambitioniertheit; gerade Apple hat da ein ziemliches Problem, wie ich finde.


    Welche Wohltat sind da hingegen die Taylor Sheridan Serien bei Paramount...

    Gerade ACDC würde ich als Musik bezeichnen, die auf jeder Anlage funktioniert. Da geht es ja nicht um Klang sondern um gute Riffs und jede Menge Hooks.


    Geht aber natürlich jedem anders :sbier:

    Das war auch bei Creedence Clearwater Revival (kennt die noch jemand?) so. Die Aufnahmen wurden bewusst so produziert, dass sie (60er/70er Jahre) auch auf einem Kofferradio gut klangen. Die High Res Files klingen aber auch auf guten Anlagen anständig, Vinyl dito.

    Inzwischen sind doch Unmengen an Songs in Atmos verfügbar. Wenn ich mal über etwas stolpere was mir gefällt, packe ich es in eine separate Playlist bei Apple. Diese hat gerade 165 Einträge.


    Und mal soll nicht meinen, das sei alles nur neues Zeugs. Da sind Evergreens von u.a. Pink Floyd, Dire Straits, Norah Jones, Sarah McLachlan, Sheryl Crow, Fleetwood Mac, The Doors, The Allman Brothers, R.E.M, Enya, Pearl Jam, Alice in Chains, The Who, .. dabei.

    Richtig. Ich hatte Apple Music mal eine Zeitlang probiert, was aber mit der datenreduzierten Qualität bei deren Atmos nicht zufrieden und die Bedienung gleicht einer Katastrophe. Nix geht ohne Bildschirm… da muss der Apfel noch viel lernen.

    Aber man hört doch immer noch Musik, weil sie einem gefällt und nicht weil sie ein tolles Format hat. Egal ob Hifi oder Heimkino, manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass einige mehr die Technik hören als die Inhalte.

    Das stimmt natürlich. Deswegen bin ich ja auch weitgehend beim Stereo. Aber die Mehrkanalformate bieten natürlich spannende Möglichkeiten. Es kommt nur zuwenig sinnvolles für meinen Geschmack.

    Auro-3D, also nicht die Auromatic ist auch bei einem Klavier sehr schön. Du hörst ja nicht die einzelne Stahlseite Vorne Rechts. Das Klavier strahlt ja als ganzes in den Raum und lebt auch von den Raumreflexionen. Das ist ja das schöne bei Auro-3D aufnahmen. Man nimmt den ganzen Raum mit auf. Das kann dann auch mal die kleine Akustik eines kleinen Aufnahmeraums bei einem Pianotrio sein.

    Aber natürlich ist eine Auro-3D Aufnahme mit einem Chor in einer Kirche imposanter. Für Demos nehme ich dann auch lieber die Kirche.

    Leider gibt es ja nur wenige native Auro3D Aufnahmen auf BD. Vielleicht hast Du noch ein paar Tips parat?

    Wir bauen gerade einen AURO-3D Raum für einen Klassik und Jazz Liebhaber. Der bekommt von mir eine andere Akustik als z.B. jemand der nur Actionfilme schaut und es gerne "Voll auf die 12" hätte.

    Rein zufällig habe ich gestern Harry Potter Teil 1von der UHD geschaut, mit dem Soundtrack in DTS-HDMA 5.1 mitsamt Auromatic. Mein Gott, wie wundervoll transparent sich John Williams' grossorchestraler Soundtrack von den Lautsprechern gelöst hat und umhüllend im Raum stand... man konnte nicht mehr sagen, wo eigentlich die Lautsprecher stehen. DAS ist der Zweck von Mehrkanalmusik.

    Bei Jazz erscheint mir AURO-3D weniger spannend (zumindest für den Pianotrio-Liebhaber), aber im Klassikbereich kommt mit einer Mehrkanal SACD echte Konzertsaalatmosphäre auf. Immer vorausgesetzt, die Aufnahmetechnik gibt es her.

    Diese Faustformel nennt sich LEDE und ist aus den 70-gern. Also schon lange überholt.

    Sie gilt übrigens genau anders herum als von Dir zitiert. :zwinker2:

    LEDE Wikipedia

    Das bezieht sich aber explizit auf Regieräume. Anderer Anwendungsfall. Ich kenne es nur so, wie ich es beschrieben habe (ohne aber eine Quelle parat zu haben). Nebenbei: mit LEDE würden meine LS nicht funktionieren.

    Mir ist es wichtig, um die LS herum gewissermassen eine Konzertsaalsituation zu imitieren und den rückwärtigen Bereich des Raums bedämpft einzurichten, um Reflektionen von hinten möglichst zu minimieren. Eine Zeitlang hing bei mir eine dämpfende Leinwand an der Wand zwischen den Lautsprechern (welche etwa 1m vor der Wand stehen). Nach dem Entfernen der Leinwand bot der Lautsprecher mehr räumliche Tiefe, Definition und sprach mich emotional viel stärker an. Das Ganze funktioniert bei mir aber nicht mehr bei hohen Lautststärken, die ich aber ohnehin nicht fahre.

    Manche erinnern sich vielleicht noch an die Bose 901. Unabhängig von deren Limitationen war die Grundidee ihrer Abstrahlung nicht falsch. Das ganze Wesen von Dipolstrahlern und z.T. auch Radialstrahlern basiert auf Reflektionen von der Wand, vor der sie stehen. Ähnlich einem Konzertsaal verleihen sie dem Klangbild Leben, Plastizität und emotionale Ansprache. Auch ein Konzertflügel klingt erst in einer dezidierten Reflektionsumgebung gut, im Freifeld hingegen nicht. Würde ich den Raum akustisch ausblenden wollen, so müsste ich z.B. einen Zeilenstrahler von B&M verwenden. Deren direkte Ansprache entspricht aber nicht meinem persönlichen Hörgeschmack.

    In der High End Stereo Welt gibt es eine alte Faustregel, die besagt, dass man den Schall vom weniger bedämpften Teil des Raumes in den stärker bedämpften Teil strahlen lassen soll. Das geht völlig konform mit dem, was Holger geschrieben hat, wobei Dipole wie seine Infinitys natürlich nochmals besondere Anforderungen stellen. Generell kann ich in einem stark bedämpften Heimkinoraum keine Stereo-Musik genussvoll hören, alles klingt zu trocken und leblos. Stereomusik braucht eine gewisse raumakustische Lebendigkeit um sich herum, um sich zu entfalten, natürlich in Anpassung an die verwendeten Lautsprecherkonzepte, die in der Tat letztlich Geschmacksfragen unterliegen.


    Je mehr man sich aber der Mehrkanaligkeit annähert, desto mehr bringt die Aufnahme (insbesondere bei 3D-Formaten) selber über die Zusatzkanäle diese Lebendigkeit in Form zusätzlicher Rauminformationen mit ein, und es ist dann angezeigt, die Akustik des Wiedergaberaums in den Hintergrund treten zu lassen, sprich, den Raum stärker zu bedämpfen. 3D Tonformate profitieren dann naturgemäss am meisten.


    Ich persönlich habe ja ein Hybrid aus High End Stereo und Heimkino wobei im Stereo-Betrieb kein einziges Heimkinogerät spielt. Ich höre etwa 80% Stereo und 20% Mehrkanal, entsprechend ist mein Raum auch etwas lebendiger gestaltet, als es der reinen Heimkinolehre entspricht. Hier muss eben jeder seinen Kompromiss finden, und dennoch finde ich, dass ein guter Mehrkanalsoundtrack auch unter diesen Bedingungen sehr schön spielt und von hochwertigen Hifi-Lautsprechern sehr wohl profitiert, insofern man unter Heimkino nicht nur brachiale Pegelorgien versteht, die ich ohnehin nicht möchte. Aus diesem Grund verwende ich übrigens auch keine Lautsprecher mit PA-Genen in sich.

    Ich mag das Original!

    So kann jedem gefallen was Gefällt.

    Das Original ist eine quadrophonische Aufnahme. Das Album wurde für die 4-Kanal Tonwiedergabe konzipiert und auch so veröffentlicht:


    https://vinyl--records-nl.tran…&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq


    Inwieweit der Multikanal SACD Mix dem Quadro-Mix entspricht, entzieht sich meiner Kenntnis; er wurde aber von Pink Floyd's Toningenieur James Guthrie angefertigt und klingt wirklich gut.

    Birdie hat ja dazu mal einen Grossversuch gemacht. Im Rahmen der Versionen des Albums, die ich auch besitze (und das als Nicht-Pink Floyd Fan...), stimme ich ihm völlig zu.


    Die Frage ist heutzutage nicht mehr was systemisch besser ist, digital oder Vinyl. Die Vorurteile gegenüber digital entstammen der CD Anfangszeit und halten sich bis heute. Beide Formate, jedes auf seine Weise, können mittlerweile hervorragend spielen, jeweils mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Allerdings habe ich Sorge, dass digitale Wiedergabe immer mehr absichtlich verunstaltet wird. Das Stichwort lautet Loudness War.

    Hier im Vergleich besonders abschreckend zu sehen:


    https://www.dr.loudness-war.in…t=deep+purple+&album=%3D1


    Die HighRes Streaming Version bei Qobuz ist klanglicher Vollschrott. Unanhörbar. Das Album ist mir allerdings musikalisch zu belanglos, um die LP zu kaufen.