Beiträge von Joe_Potter

    Ich habe LM als jemanden kennengelernt, der durchaus auf die Möglichkeiten und Maßstäbe des Kunden eingeht. So hat er mir einen von ihm kalibrierten JVC N5 ins Haus gebracht (ich wohne in der Nähe), ihn auf- und eingestellt. Auf meine Frage, was ich in meinem „Heimkino“ optimieren könnte, hat er mir sehr gute, und zwar preisklassenbezogene Tipps gegeben, die in meinem Kino Sinn ergeben.


    Anders sieht die Sache aus, wenn es um von ihm vollständig eingerichtete Kinos geht. Es ist verständlich, dass er da nicht unter bestimmte Standards gehen will und nicht jede Marke verwendet. Schließlich hat er den Ärger, wenn ein Gerät ausfällt. Und von diesem Ärger hatte er zur damaligen Zeit eine ganze Menge, eine erhebliche Menge. Man denke nur an die massiven Ausfälle bei JVC-Projektoren vor zwei, drei Jahren.

    Mit der Taste Aspect auf der FB kann gewählt werden zwischen :

    - Automatisch

    - Voll

    - Zoom

    - Anamorphic Wide

    - Horiz. Squeeze


    In der Bedienungsanleitung wird erläutert:

    "Anamorphic Wide * Zeigt Bilder mit einem Seitenverhältnis von 2,40:1 bei Verwendung eines handelsüblichen anamorphen Objektivs. Setzen Sie die Overscan-Einstellung im Projektormenü Signal-1/0 auf Aus; andernfalls wird das Bild nicht richtig angezeigt.

    Horiz. Squeeze * Zeigt Bilder über die volle Breite der Projektionsfläche bei Verwendung eines handelsüblichen anamorphen Objektivs."

    * Nur bei EH-LS12000B verfügbar.

    Vielen Dank an Tzulan für den Link.


    Man kann damit die differenzierten Überlegungen nachvollziehen, die hinter der Bildgestaltung des Filmes stecken.


    Natürlich sucht der Besitzer eines potenten Heimkinos gern nach "Referenzfilmen", mit denen er die Leistungsfähigkeit seines Projektors vorführen kann (Bild: Note 10 von 10).


    Aber ein Hochglanzprodukt mit den Mitteln des heutigen Kinos konnte nachvollziehbar nicht das Ziel der Macher von "Babylon" sein.

    Die sichtbare Bildqualität von "Babylon" ist tatsächlich sehr schwankend. Allerdings muss man bei dem Regisseur Damien Chazelle davon ausgehen, dass dies nicht auf Schlampigkeit in der Produktion oder Postproduktion zurückzuführen ist. Wenn wir auf seine anderen Filme schauen, sehen wir einen höchst bewussten Umgang mit künstlerischen Mitteln.

    Insofern ist davon auszugehen, dass die teilweise Unschärfe mancher Szenen absichtlich herbeigeführt ist, zumal andere Passagen eine auch nach heutigen Maßstäben hervorragende Qualität bieten.

    Ich vermute, dass mit dieser Bildgestaltung ein Kommentar zum Gezeigten gegeben wird, vielleicht nach dem Motto "Das ist im mythologischen Dunstkreis der Geschichte Hollywoods angesiedelt". Möglicherweise werden teilweise auch die historischen Möglichkeiten der damaligen Technik zitiert. Egal, zu welcher Deutung man kommt, Pfusch sollte man nicht unterstellen.

    Umso verwunderlicher ist allerdings, dass Timo Wolters auf die Bildqualität nicht genauer eingegangen ist. Eine einfache Punktebewertung - egal ob gut oder schlecht - greift hier einfach nicht.

    Auch wenn "Babylon" vielleicht nicht das beste Werk von Chazelle sein mag, so liegt es in seiner Qualität in meinen Augen doch weit über dem meisten, was heutzutage produziert wird.