Jein. In dem von Penny09 gezeigten Beispiel reduziere ich den Bassbereich ja nicht. Den im Raum vorhandenen Pegel im Grundton um 400Hz herum hebe ich aber auch nicht zusätzlich an, sondern richte die Dirac Zielkurve an den schwächsten Pegelsenken aus. In einem anderen Raum ist das bestimmt nicht der Fall und die Zielkurve würde anders aussehen. Macht das als Idee zum Ausprobieren so Sinn?
Meine Zielsetzung ist ein ausgewogenes harmonisches Gesamtbild. Mir ist die Theorie hinter den Zielkurven bekannt, was mich aber immer an den typischen Harman +4dB, +6dB, +10dB Dateien stört ist die Umsetzung in der Praxis:
- Selten findet eine individuelle Anpassung auf die Hörumgebung statt. Klar kann so eine Kurve Spaß machen, reizt die Möglichkeiten von Dirac aber bei weitem nicht aus.
- Für mich sehen die Harman Kurven immer wie eine Treppenstufe um 200Hz aus. Da reicht doch schon ein Blick um zu sehen, dass das gar nicht natürlich klingen kann. Da kauft man sich lineare Lautsprecher oder baut sich ein DBA in den Heimkinokeller um dann zack... Ach egal...
- Sofern die Zielkurven bei Dirac einfach übernommen werden, kann dadurch der Bassbereich "aufgedickt" werden und den Grundtonbereich überlagern. Das Klangbild ist verwaschen und undeutlich, es entspricht mehr dem bisher präferierten und gewohnten Hörerlebnis ohne Einmessung. Das Klangbild kann meiner Erfahrung nach aber "luftiger" werden, sofern man den Übergangsbereich um 60Hz - 120Hz etwas reduziert. Genau das ist auch die Zielsetzung von DLBC (Dirac Live Bass Control).
Gerade im Übergangsbereich zwischen Subwoofer(n) und Mains konnte ich das klanglich überzeugendste Ergebnis immer dann erzielen, wenn ich die klangliche Grundcharakteristik aus Raum / Aufstellung und Lautsprechern belasse und mich direkt an den gemessenen Frequenzgängen orientiere. Danach bastele ich mir erst meine Dirac Zielkurve zusammen.
Dem kann ich nur zustimmen.
Fertige Zielkurven nur als Anhaltspunkt nehmen und seine eigene entwickeln. Dabei dem Raum und dem Verlauf der LS folgen.
Ist man mit etwas unzufrieden, erst einmal die Ursache im Raum oder Aufstellung finden und dann "korrigieren", aber nicht, damit die Kurve hübsch aussieht. Am Ende zählt der Höreindruck.