sind diese 60 dann auch nur für das flächenweiß, erkennt das madvr?
Ja, Referenzweiß ist digital kodiert erkennbar, da HDR ein absoluter Standard ist. Das heißt, jeder digitale Y-Wert entspricht genau einer definierten Leuchtdichte.
Gruß
Nils
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sind diese 60 dann auch nur für das flächenweiß, erkennt das madvr?
Ja, Referenzweiß ist digital kodiert erkennbar, da HDR ein absoluter Standard ist. Das heißt, jeder digitale Y-Wert entspricht genau einer definierten Leuchtdichte.
Gruß
Nils
Leider keine Ahnung, ob und wie man Screenshots mit erweitertem Farbraum erstellen und speichern kann.
Das ist kein Problem. Die digitalen Formate haben quasi nichts mit dem Gamut zu tun. Das bestimmt das Anzeigegerät. Die YCbCr- oder RGB-Werte sind dieselben. Man kann sogar ein ein BT.2020-Bild mit einem 8 bit JPEG (mit Dithering) darstellen. ;)
Selbst beim Schwarzwertfetischisten GL wird das Bild in Natura nicht so absaufen, sondern es wird der Fotografie geschuldet sein.
Bei einem Berufsfotografen wäre das schon irgendwie komisch...
Generell hast du natürlich Recht. Den Vergleich per Fotos haben wir schon vor langer Zeit geächtet. Der einschränkende Dynamikbereich, Weißabgleich usw. der Kamera machen einen objektiven Vergleich unmöglich.
ZitatDie Durchzeichnung hat nur wenigs mit der Gesamtlichtmenge zu tun, sondern "nur" wie fein ein Gerät die einzelnen Helligkeitsstufen differenziert darstellen kann.
Das stimmt nicht. Bei einem Bild mit höherer Leuchtdichte sieht man automatisch mehr Details in den unteren Stufen. Ich habe das selbst schon erlebt. Derselbe Projektor einmal mit 37 fL und einmal mit 11. Der Unterschied in der Durchzeichnung und in der Farbwahrnehmung ist frappierend. Wie gesagt, gleicher Projektor, gleiche Einstellungen. Das hat einfach mit unserer Wahrnehmung zu tun.
Gruß
Nils
Doch, als Vorsatzlinse, sprich anamorphe Linse.
Wie ich vorhin schon schrieb, z.b. die Prismasonic. Prismasonic bietet auch gekrümmte LW an. Schätze, wird als System zusammen passen.
Und wie ich vorher schon schrieb, reichen Anamorphoten dafür in der Regel nicht aus. Ich spreche von speziellen Linsen für gekrümmte Leinwände. ;)
ZitatBei der Ecke wird bei einem Kissen-Ausgleich nicht viel passieren, auf dem schnellen Blick scheinen alle Pixel gleich gesetzt zu sein.
Mach bitte noch ein Foto vom seitlichen Rand auf mittlerer Höhe.
Es handelt sich übrigens nicht um eine reine Kissenverzerrung, weil der Projektor nicht in der Mitte der Leinwand hängt, sondern an der Decke. Es ist eine "Mischentzerrung", die man nur bei Warpingkisten einstellen kann.
Hier kannst du sehen wie es ohne und mit Entzerrung aussieht. Oben muss kaum entzerrt werden, unten dafür umso mehr. Das heißt, unten in den Ecken muss am stärksten korrigiert werden. Und von da ist mein Foto mit dem "Fullscreen".
Ohne Geometrieentzerrung:
screen-4_522373.jpg
Mit Geemetrieentzerrung:
screen-5_522374.jpg
Gruß
Nils
also wirklich Andy, ich habe genug licht um deine beispielbilder mit DTM ohne probleme und realischtisch abzubilden. zu viel licht hilft nicht bei der durchzeichnung, ich bleibe bei der norm, des flächenweißes. schön wenn die highligts dann mehr strahlen können, doch die grundhelligkeit darf meiner meinung nicht über die der BD liegen.
Bei der Blu-ray wurde nie eine absolute Leuchtdichte definiert. Daher kann man gar nicht sagen, dass die UHD "darüber" liegt oder nicht. Die 16 fL stammen aus dem Kino. Eine BD kann auch mit 100 fL wiedergegeben werden. Das ist ja das Problem bei HDR. Plötzlich soll ein Teil des sonst voll genutzten Kontrasts für Highlights "abgezwackt" werden. Die physikalischen Eigenschaften der Projektoren haben sich ja nicht geändert.
Zitatwenn du madvr wirklich sagen kannst das das mehr licht nur für highligts benutzt wird, wäre das ganz im sinne von HDR, doch ich bin da nicht sicher ob sich das genau so einstellen lässt. i
Klar, kann man das in madVR machen. Aber das wäre aus meiner Sicht eine komplette Verschwendung von Kontrast und Leuchtdichte, die ja bei Projektoren immer noch begrenzt sind. Man gäbe den (relativ unwichtigen) Highlights einen Teil des Kontrasts, die man besser für die Mitteltöne nutzen kann. Ich würde ein Bild mit >30 fL bei Referenzweiß immer einem dunkleren mit helleren Highlights vorziehen. Die Vorteile liegen nicht nur in der besseren Durchzeichnung, sondern auch in der besseren Farbwahrnehmung, den unser Auge bei höheren Leuchtdichten nun einmal hat.
Gruß
Nils
Ich glaub Euch gerne, dass es in der Praxis nicht wirklich merkbar oder gar störend ist, nur verwundert die Doppelmoral, sobald ein Anfänger wiedermal wegen der Trapezkorrktur fragt.
Naja, das stammt noch aus einer Zeit, in der die Algorithmen schlecht waren und man Skalierungsartefakte sofort gesehen hat. Ohne das zu testen, ist das pauschale Abraten heutzutage natürlich nicht mehr angebracht.
Bei gekrümmten Leinwänden gibt es übrigens noch eine Möglichkeit der Entzerrung, nämlich die optische. Es gibt für das Kino spezielle Objektive, die für gekrümmte Leinwände gerechnet sind, und für CRTs gab es die auch. Leider wird das im Konsumerbereich nicht angeboten. Also bleibt nur Warping. Der Nachteil der schlechteren Schärfe am Rand bleibt natürlich. Aber die ist aus meiner Sicht bei mittleren Krümmungsradien vernachlässigbar. Zum einen ist die Schärfentiefe relativ hoch und zum anderen spielt sich das Geschehen im mittleren Bereich des Bildes ab.
Bei 7% Krümmung bei 4 m Breite und einem Billig-DLP sieht es so aus:
Mitte:
screen-6_522376.jpg
Ecke:
screen-7_522377.jpg
Gruß
Nils
Ich konnte bisher weder beim Kissenverzug noch beim Warping ein schlechteres Bild festdtellen.
Die Geometriekorrektur sieht man in der Regel nur bei Testbildern. So hohe Ortsfrequenzen sind aber in Filmen gar nicht enthalten, weil die immer tiefpassgefiltert sind (sonst hätten sie Aliasing ohne Ende). Von daher ist die Geometrie entzerrung kein echtes Argument. Ich wette, dass nur ganz geschulte Augen eine gute Entzerrung im Filmbild überhaupt erkennen würden, wenn überhaupt.
Dass eine gekrümmte Leinwand den Inbildkontrast etwas abschwächt, weil sie stärker auf sich selbst zurückstrahlt, ist ja bekannt. Mit einem höheren Gainfaktor kann man dem begegnen. Leider verträgt sich das nicht mit akustischer Transparenz. Irgendeinen Tod muss man leider sterben, alles gleichzeitig geht einfach nicht. Man muss halt evaluieren, welche Parameter einem selbst am wichtigsten sind und wo Abstriche am wenigsten schmerzen.
Gruß
Nils
Somit habe ich mich gefragt: Muß es immer das DBA mit geschlossenen und wenn es mal experimentell wird mit BR Subs sein oder kann man nicht mal was anderes nutzen?
Weil das in einem quaderförmigen Raum über mehrere Sitzplätze das mit Abstand (!) bestfunktionierende System ist und dabei auch noch unsichtbar und platzsparend integrierbar ist.
ZitatPraktisch feststellen konnte ich, dass ein klassisches DBA eigentlich nur bis zur 1. Raummode entscheidend ist und jenseits der 50hz nicht mehr so sehr. D.h. der Oberbass Bereich beim LFE ist m.E. auch ohne ein DBA sehr gut realisierbar.
Über mehrere Sitzplätze füllt ein DBA auch über 50 Hz die Einbrüche und eliminiert auch die 2. Längsmode. Ein unbedämpftes SBA (nichts anderes wären ja deine Basshörner vorne ohne das hintere Gitter) ist da deutlich schlechter.
ZitatNun meine Frage (wie gesagt ich will das nicht umsetzen sondern nur mal ne Überlegung). Meint ihr ein DBA bei dem das hintere Gitter voll und das vordere getrennt wird in Ober- und Tiefbassbereich mit Kickhörnern kann funktionieren?
Das wird sehr schwierig und möglicherweise ohne FIR-Filter gar nicht gut funktionieren, weil die Übertragungsfunktionen (also auch die Phasengänge) unterschiedlich sind. Ich habe ja in beiden Gittern unterschiedliche Treiber mit unterschiedlichen Übertragungsfunktionen und musste lange kämpfen, bis das DBA gut funktioniert hat. Ich entzerre sogar teilweise die Phase per FIR-Filter des hinteren Gitters.
ZitatLeider gehen wir - verständlicherweise- häufig den einfachen, nicht risikoreichen Weg ...
Sowas lese ich im Selbstbaubereich ständig. Es ist die Frage, ob man einfach nur experimentieren möchte oder eine mit Sicherheit gut funktionierende und erprobte Lösung implementiert. Warum soll man ersteres tun, wenn es keinen echten Grund dafür gibt? Es muss ja erstmal ein Problem definiert werden, wenn man nach einer Lösung sucht. Was genau ist das Problem?
Gruß
Nils
Meiner Meinung nach sind sie auch unabhängig vom Hotspot bereits größer. Das Gehirn wird immer versuchen, ein unverzerrtes Rechteck zu generieren, weil es weiß, wie es sein soll. Bei einer seitlichen Betrachtung einer Flat müssen nur zwei Dimensionen korrigiert werden, bei einer Curved sind es drei ( hoffe, Du verstehst, was ich meine). Das ist also anspruchsvoller. Sicher bekommen manche das leichter hin als andere, hängt aber auch stark vom Grad der Krümmung ab und wie weit man seitlich sitzt.
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich denke nicht, dass unser Gehirn so "linear" arbeitet. Es kann sich ja an alle möglichen Geometrien anpassen. Eine plane Leinwand ist von einem seitlichen Sitzplatz betrachtet ja auch nicht nur ein Trapez, sondern zusätzlich leicht gekrümmt verzerrt (auch von der Mitte aus gesehen entspricht es eher einem Kissen). Das gleichen wir aber unbewusst aus, weil wir es gewöhnt sind. Genauso gewöhnen wir uns an eine gekrümmte Leinwand auf den seitlichen Sitzplätzen, die von dort aus gesehen eben "anders" verzerrt ist.
Ich sitze ab und zu auch mal seitlich und kann in der Hinsicht zumindest keinen Unterschied bei den Nachteilen zu einer planen Leinwand erkennen. Seitlich zu sitzen, ist für Freaks wie uns einfach immer kacke! ;)
Gruß
Nils
PS: Und Sehabstand <1 notwendig? Bei mir mit einem Sehabstand von 3,2m bei 3m Leinwandbreite also nicht so sinnvoll?
Nein, der Sehabstand kann auch größer sein. Der Mittelpunkt der Krümmung liegt meist sowieso hinter der vorderen Sitzreihe, es sei denn man krümmt sehr stark.
Gruß
Nils
Aber je stärker die Krümmung, desto weniger für ein Mehrplatzkino geeignet.
Das stimmt so nicht. Im Grunde sind die Probleme der seitlichen Sitzplätze genauso groß wie bei einer planen Leinwand. Bei einer grkrümmten Leinwand ist die nähere Seite zwar näher als bei der planen, die weiter entfernte Seite aber auch. Das heißt, eine Seite ist schlechter, die andere besser.
Problematisch wird es nur, wenn man gleichzeitig einen hohen Gainfaktor einsetzt (> 2). Dann reduziert die Leinwand auf den mittigen Sitzplätzen zwar den Hotspot, auf den seitlichen aber nicht. Aber das ist kein Grundproblem der gekrümmten Leinwand, sondern des Gains. Sowas haben damals einige mit ihren 9"-CRTs gebaut. Da bekam man auch auf 3 m Breite schon 30 fL hin mit praktisch unendlichem An/Aus-Kontrast. Oder ich erinnere mich noch an ca. 5 m Breite mit 12 fL. Das hatte schon was...
Dort kommt eine Prismasonic 156 Zoll Curved zum Einsatz. 4 Meter breit, davon 3,70 Meter sichtbare Bildfläche im CinemaScope-Format.
...
Um die Krümmung auszugleichen, verwendet der Heimkinofan einen Prismasonic-Anamorphoten, der etwa in Höhe der Leinwandoberkante installiert ist.
Fertigleinwände sind in der Regel nur sehr schwach gekrümmt. Kein Vergleich zu dem, was wir so treiben. Bei unseren Radien hilft auch ein Anamorphot nicht mehr. Das geht nur noch über spezielle Linsen oder eben digitale Geometrieentzerrung (Warping).
Gruß
Nils
Ich finde, gerade bei Sitzabständen deutlich unter 1 geht eine gerade Leinwand überhaupt nicht mehr, die Ecken sind dann verhältnismäßig so viel weiter weg vom Betrachter als die Bildmitte, das wirkt völlig unnatürlich und ist ganz nebenbei auch anstrengender für die Augen (vor allem bei 3D), weil ständig auf eine andere Entfernung fokusiert werden muss.
Das geht mir auch so. Eine große plane Leinwand mit niedrigem Sitzabstand ist so stark perspektivisch verzerrt, dass sie mir regelrecht konvex vorkommt.
ZitatAlso für mich ist bei einem richtig großen Bild eine curved (besser: double curved!) unabdingbar für eine tolle Immersion und einen natürlichen, entspannten Bildeindruck!
Endlich mal einer mit einem Torusausschnitt!
Das hatten einige vor Jahrzehnten geplant (Björg Roy, salvechris, einige erinnern sich sicher), aber umgesetzt hatte es irgendwie keiner. Es blieb immer bei der horizontalen Krümmung.
@alle
Tja, dass es VNS es nicht gebacken kriegt, verstehe ich auch nicht. Man müsste sich mal wieder mit dem Thema beschäftigen. Es hat sich ja auch in Sachen Software-Warping einiges getan. Und madhsi hat es ja auch schon in der Planung. Fragt sich nur, wann.
Meine Leinwand hängt immer noch falten- und wellenfrei. Das Prinzip mit dem Kederschienen funktioniert zumindest mit steifem Tuch auch nach Jahren noch zuverlässig.
suke
Schau dir eine gekrümmte Leinwand unbedingt mal an. Entweder man liebt es, will nichts anderes mehr und nimmt auch ggf. ein etwas schlechteres Bild in Kauf, oder man hält es für unwichtig. Ich würde heute sogar eher stärker krümmen. Das ist übrigens eine Aussage, die ich schon sehr oft gehört habe.
Gruß
Nils
Ich sehe schon, dass wir nicht weit auseinander liegen! Es gibt je nach Motivation einfach unterschiedliche Betrachtungsweisen.
wir sind aber schon noch beim Thema?
Nicht wirklich. Aber so weit entfernt ist es auch nicht. ;)
Die Diffusität haben wir nachgewiesen, indem wir zeitlich und räumlich verteilt sehr viele Messungen aufgenommen haben, und dann z.B. einzelne davon zur Auswertung herausgegriffen haben, oder Gruppen miteinander verglichen haben (z.B. unterschiedliche Raumteile getrennt betrachtet) etc.. Die Unterschiede sind kleiner als man meinen sollte! Auch Grenzflächen treten sehr spät in Erscheinung. Wir haben genau das untersucht, ab welcher Annäherung mit dem Mikrofon an eine Begrenzungsfläche man sich wesentlich vom Diffusfeld entfernt. Die einschlägigen Normen sehen da recht konservativ 1m vor für Lautsprecher und Mikrofon. Unsere Versuchsreihen haben gezeigt, dass abhängig von der Beschaffenheit der Wand (schallhart oder absorbierend) man so ab 0,5m einen Anstieg erahnen kann, in der Regel steigt es relativ schnell auf den letzten 5-15cm an.
Ok, aber was genau habt ihr ausgewertet und verglichen? Den Amplitudengang? Mit welcher Glättung? Die ETC bzw. Impulsantwort?
Denn selbst wenn sich der ungefensterte und geglättete Amplitudengang nicht stark unterscheidet, so sind doch das zeitliche Eintreffen und die Richtungen der Erst- und Zweitreflexionen stark unterschiedlich (daher "gerichtet"). Und das bestimmt ja letztendlich im Klang auch die unterschiedliche Lokalisation, Entfernungseindruck, Bühne usw.
Wenn das Schallfeld im kleinen Raum wirklich stark diffus wäre, würde ein Lautsprecher überall praktisch gleich klingen. Das ist aber nicht so.
Gruß
Nils
Eine weitere sehr gewagte Aussage, die ich aus meiner Berufspraxis heraus nicht teilen kann. Ja, theoretisch hast Du recht. Praktisch habe ich schon unzählige Nachhallmessungen und Schalldämmmessungen nach DIN 4109 durchgeführt, auch in kleinen Räumen vergleichbar zu unseren Heimkinos. Die DIN 4109 geht explizit von diffusen Schallfeldern in Sende- und Empfangsraum aus. Diese Diffusität haben wir oft genug messtechnisch durch unzählige Messungen an verschiedenen Positionen und Vergleichsrechnungen mit unterschiedlichen Messdatensätzen nachgewiesen, sei es in Büros, Konferenzräumen oder auch im Prüfstand.
Wie habt ihr denn die Diffusität genau nachgewiesen? Also in welcher Auswertung? Ihr messt wahrscheinlich mit einem Dodekaeder oder ähnlichem, oder?
Es gibt in der Fachwelt Papers, die zeigen, dass in kleinen Räumen eher ein gerichtetes anstatt einem diffusen Schallfeld vorliegt. Hier z.B. sieht man, dass selbst ein nackter Raum nur zu 69% diffus ist. Sobald man Grenzflächen behandelt, nimmt das dann noch drastisch ab. Es sind diskrete Reflexionen, die das Schallfeld bestimmen. Wie gesagt, in der ETC sieht man das sofort.
Übrigens: eine Messung mit einem Dodekaeder ist noch mal ein anderes Szenario als ein typischer Lautsprecher in einem behandelten Raum. Zum einen strahlt der Dodekaeder in die hintere Hemisphäre genauso stak ab wie in die vordere. Das tun typische Hifi-Lautsprecher nicht, sondern oberhalb des Grundtons nur in die vordere. Stärker richtende Lautsprecher wie Hörner usw. verschieben das Verhältnis noch weiter zugunsten des Direktschalls. Und auch der Wandeinbau verhindert ein strahlen in die hintere Hemisphäre. Das hat zur Folge, dass beim Dodekaeder ein sehr viel ungünstigeres Verhältnis zwischen Direktschall und Reflexionen vorliegt. Das könnte auch die Diskrepanz zwischen unseren Erfahrungen erklären.
ZitatIch habe noch nie mit REW eine RT60 gemessen, aber umso öfter mit professionellem Messequipment ;)
Darf ich fragen, was ihr benutzt?
ZitatNach Deiner Aussage wären sämtliche Empfehlungen, Vorgaben und Grenzwerte, die z.B. eine DIN 18041 oder eine EN ISO 2569 bezüglich der RT60 und dem D2,S Maß explizit auch für kleine Räume machen, und nach denen professionelle Akustiker arbeiten, absolut sinnlos. Nach meiner Erfahrung sind derartige Messungen aber glaubhaft, reproduzierbar und decken sich sehr gut mit Berechnungen und Simulationen zum selben Raum.
Naja, sinnlos sicher nicht. Und Reproduzierbarkeit und Simulationsfähigkeit schließen ja nicht aus, dass die Grundannahme eben nicht wirklich passt, sondern nur grob näherungsweise. Und das Endergebnis der Raumbehandlung kann dann ja trotzdem gut und passend sein. Für mich ist das kein Widerspruch.
ZitatEdit: Und ja, D2,S eines Kugelstrahlers misst sich in stark bedämpften Räumen deutlich näher an 6dB als an 0dB, das ist auch meine Erfahrung. Allerdings exakt 6 dB habe ich noch nie gemessen, es war eigentlich immer so im Bereich 4 - 5,5 dB.
Ok, dass es keine exakten 6 dB sein müssen, da gehe ich mit. Uwe ging ja von 2-3 dB für einen Kugelstrahler aus und das ist definitiv zu wenig.
Ich habe leider keine Messungen mehr rumliegen über die Entfernung. Könnte ich mal beizeiten durchführen. Ist ja schnell gemacht.
Gruß
Nils
heißt das, das alle Wasserfalldiagramme in REW fragwürdig sind ?
Nein, ich meinte das RT60-Diagramm.
Das Abklingspektrum (Wasserfall) ist im modalen Bereich eine der sinnvollsten Metriken überhaupt.
Moin Nils, das ist jetzt aber eine sehr gewagte Aussage!
Ganz und gar nicht. Ich konnte es mehrfach messen über die Jahre.
ZitatNehmen wir mal einen typischen Heimkinoraum mit 50m^3 und einer brutal niedrigen Nachhallzeit von 0,2s. Dann ergibt sich für einen Kugelstrahler ein Hallradius von rH = sqrt(50 / (340*0,2)) = 0,857 m. Das bedeutet, am Hörplatz kommt eigentlich von jedem Lautsprecher bereits mehr Diffusschall als Direktschall an. Mal ganz abgesehen davon, dass 0,2s im Tiefbass kaum realisierbar sind.
Den Hallradius pack mal lieber schnell weg. Der ist nur für große Räume definiert, weil er ein statistisches Schallfeld voraussetzt. Das ist aber in kleinen Räumen nicht gegeben. Hier liegen sehr diskrete Reflexionen vor. Das sieht man übrigens sofort, wenn man sich mal die ETCs an verschiedenen Sitzpositionen anschaut.
Und im modalen Bereich ist der Hallradius nie gültig. Nur, weil REW dort eine RT60 ausrechnen und anzeigen kann, heißt das nicht, dass diese Metrik dort in irgendeiner Form sinnvoll ist.
Die RT60 und auch der Hallradius sind Metriken, die vor langer Zeit für Kirchen, Opernhäuser und ähnliche große Räume erdacht wurden. In unseren kleinvolumigen Zimmern mit nahen Grenzflächen, ist sie nicht anwendbar.
Gruß
Nils
Es gab hier schon ein paar richtige Antworten und ein paar Falsche... ;)
Richtig: es handelt sich um kohärente Schallquellen auf dem Gitter, weil die Entfernung (deutlich) kleiner als die Wellenlänge ist. So dimensioniert man in der Regel ein DBA (2 horizontal und 2 vertikal reichen dafür in den meisten Räumen für den Bereich unter 80 Hz).
Richtig: die Fläche der ebenen Welle ändert sich nicht. Daher sinkt der Schallpegel nicht über der Entfernung (von den geringen Verlusten an den Wänden mal abgesehen). Das habe ich übrigens schon vor 13 Jahren an meinem ersten DBA gemessen (leider sind die Bilder nicht mehr da). Das Problem, dass der Pegel der Frontlautsprecher in der zweiten Sitzreihe dann nicht mehr zum DBA passt, wurde dort auch schon diskutiert.
Übrigens fällt der Pegel von Kugelstrahlern auch im Heimkino mit 6 dB pro Entfernungsverdopplung. Heimkinos sind in der Regel so stark bedämpft, dass die Reflexionen kaum Pegel dazugeben. Und Diffusschall existiert in kleinen Räumen* ohnehin nicht.
*alles, was deutlich kleiner als eine Halle oder Saal ist
Gruß
Nils
Was ich wirklich interessant finde, dass keiner sich zu der frage, auch an anderer Stelle nicht, die ich in meinem letzten Post als erstes stellt. Nämlich, ob es da signifikante Qualitätsunterschiede bei den verschiedenen Programmen gibt.
Signifikant wahrscheinlich nicht, aber da der Vorgang immer einen größeren Farbraum auf einen kleineren komprimiert, gibt es kein "Richtig" und "Falsch". Es gibt nur verschiedene Methoden, die Kompression durchzuführen. Beim 3D-LUT-Generator von DisplayCAL kann man verschiedene Rendering Intents auswählen. Bei HDR kommt zusätzlich zum Gamut noch die Art des Tone Mappings hinzu. Das interne Tone Mapping von MadVR sah anfangs z.B. praktisch genauso aus wie die 3D-LUT von DisplayCAL, allerdings mit mehr Artefakten (ich hatte damals umfangreich verglichen). Das hat sich inzwischen geändert.
Wie man es dreht und wendet. Das ganze Thema HDR ist von Anfang an verhunzt. Wir müssen uns leider damit abfinden, dass wir mit "Richtig" und "Falsch" im Projektionsbereich nicht weiterkommen. Dementsprechend lässt sich die Qualität, bis auf wenige Ausnahmen, auch schlecht messen.
Das coole an dem System ist der Autostopp.
Man kann einen Stopper an der gewünschten in der Schiene anbringen, zum Beispiel bei 4:3 oder 16:9. Dann stoppt der Zugschlitten immer exakt an dieser Stelle. Mittels Memory Speicher kann ein zweiter Halt bestimmt werden.
Naja, so cool ist das gar nicht. ;)
Mit einem Rolladenaktor wie von Homematic z.B. kann man per Befehl an jede beliebige Position fahren. Und wenn das dann mit Metadaten vom Film verknüpft wird (so wie bei mir früher), hat man immer eine exakte Maskierung. Egal wie das Seitenverhältnis des Films ist.
Du befindest dich anscheinend noch am Anfang des Themas. Machst aber mal wieder einen Aufriss (dicke Schrift im Titel usw.), als ob du da langjährige Erfahrung hättest...
Leider habe ich den Beitrag jetzt erst gelesen und möchte aber trotzdem noch etwas dazu schreiben. Auch wenn es wahrscheinlich Zeitverschwendung ist.
Der AMT und die Morel Kalotten sind auch Top.
Von dem Rest halte ich nicht viel.
Ich lege Wert auf harte Membranmaterialien, die in ihrem Einsatzbereich wirklich Kolbenförmig schwingen.
Zudem sollte Antrieb und Aufhängung in einem idealen Verhältnis stehen.
Die Verluste sollten deshalb so gering als möglich ausfallen.
Du kennst doch die Trennfrequenzen. Vom Aufbrechpunkt sind die Tiefmittel- und Mitteltöner weit entfernt.
ZitatDas Ideal wäre eine Punktschallquelle. Das ist immer meine Referencewiedergabe !
Also ein Breitbänder der den kompl. Frequenzbereich kohäert wiedergibgt.
Für unser Ohr ist das das Ideal.
Mit quasikoaxialen Anordnungen scheinst du wenig Erfahrung zu haben. Ich habe damit inzwischen einige und kann dir berichten, dass man sehr nah an den Lautsprecher herangehen kann und die Lokalisationsrichtung bleibt immer noch ein Punkt (von 3 m Entfernung ganz zu schweigen). Da zerfällt akustisch nichts in einzelne Zweige. Das ist ja eines der Vorteile dieses Konzepts. Ich hatte mal einen Prototypen mit zweidimensionaler Anordnung und Horn in der Mitte, da konnte ich bis auf 20 cm mit dem Ohr herangehen und der gesamte Frequenzberich erklang aus der Mitte.
Ein Breitbänder ist zwar eine Punktschallquelle, das ist aber auch sein einziger Vorteil. Die Nachteile sind lange bekannt und auch deutlich hörbar. Zum einen bündeln größere Breitbänder stetig ansteigend und im Hochton dann ganz enorm. Eine gezielte Formung des Abstrahlverhaltens ist umöglich.
Und zum zweiten erzeugt ein Treiber mit einer hohen Bandbreite unweigerlich hohe Intermodulationsverzerrungen. Und genau die sind dafür verantwortlich, dass es bei höheren Pegeln angestrengt klingt. Ein Mehrwege-Quasikoax hat beide Probleme nicht.
ZitatJede Trennung durch Weichen ( völlig egal ob passiv oder aktiv ) erzeugt Phasenverschiebungen und Laufzeitunterschiede.
Nur minimalphasige Trennungen. Die Aries-M ist aber linearphasig. Dort existieren an den Übergängen keine Phasendrehungen.
ZitatIhr trennt (DSP 24db) also in dem für unserem Ohr empfindlichsten Bereich 3 mal.
Das bedeutet, das Signal ( z.B Stimme ) wird von 4 verschieden Treibern wiedergegeben.
Diese sind aber von so unterschiedlicher Qualität und Widergabemöglichkeiten.
Es kommt also unweigerlich zu Überlagerungen und Auslöschungen.
Überlagerungen ja, Auslöschungen, nein. Die Zweige sind ja vorentzerrt. Die Interferenz ist unter 0° rein konstruktiv. Und unter vertikalen Winkeln ist die destruktive Interferenz gewollt, da sie die gewünschte, starke Richtwirkung erzeugt.
ZitatDies ist leider weder im Amplitudenschrieb noch im Ausschwingverhalten zu messen.
Das zeigt die Sprungantwort und das Phasenverhalten am ehesten.
Noch mal: der Phasengang ist eine waagerechte Linie... ;)
ZitatJe steiler die Flanke bei der Trennung ( von 6dB bis zu 48dB und mehr) umso größer die Phasendrehung.
Damit auch die Gruppenlaufzeit.
Gut ihr verwendet ein DSP mit FIR Filtern. Diese sind in verbreiterter Weise als die am wenigsten drehenden Phasen bekannt.
FIR-Filter scheinen auch nicht gerade dein Fachgebiet zu sein. Linearphasige Filter drehen nicht "weniger" die Phase, sondern gar nicht. Mit FIR-Filtern lassen sich Amplituden und Phasengang unabhängig voneinander einstellen. Das ist die entscheidende Eigenschaft, die wir uns zu Nutze gemacht haben. Die minimalphasigen Filter drehen zunächst die Phase, die im Anschluss vom FIR-Filter entzerrt wird. Das erzeugt über den gesamten Frequenzbereich (auch zum DBA hin) eine rein konstruktive Überlagerung.
ZitatAber gut wir nehmen jetzt einfach an, das ihr recht habt.
Ja, haben wir. ;)
ZitatDie Laufzeitunterschiede müssen aber dennoch von den einzelnen Chassis angepasst werden. Im DSP.
Sollte das perfekt gelingen, dann könnte man das an der Sprungantwort sehen.
Das gelingt nahezu perfekt, sonst wäre die Überlagerung nicht rein konstruktiv. Am einfachsten lässt sich das einstellen, indem man jeweils einen Zweig invertiert und die Verzögerung so einstellt, dass der Einbruch maximal ist. Danach nimmt man die Invertierung wieder raus.
ZitatNur dann würden alles Chassis die Wiedergabe zur gleichen Zeit beginnen.
Beenden, würden sie den Ausschwingvorgang , aber dennoch zu unterschiedlichen Zeiten.
Das hängt natürlich auch, an den unterschiedlichen Einsatzbereichen und die Steilheit der Filter.
Oh ha, hier offenbart sich auch noch dein fehlendes Verständnis über die Signaltheorie. Noch mal: die Zweige werden linearphasig entzerrt. Das Ausschwinverhalten ist direkt von dem komplexen Frequenzgang abhängig. Wenn der Phasengang linear entzerrt ist, ist auch das Ausschwingen automatisch sauber. Die Phasendrehungen zeigen dann keine Wirkung mehr. Man kann nicht das eine ohne das andere verändern. Das hat selbst Linkwitz anhand seiner Biquad-Transformation schon gezeigt.
ZitatDann kommt der DSP als Rechner.
Umso mehr dieser bearbeiten muss, umso weniger wird von den originalen Signalen, zum Schluß wieder richtig herauskommen.
Puh, es ist ja gerade der Sinn eines DSPs, dass er das Signal auf die gewünschte Weise verändert. Würde es unverändert wieder herauskommen, wäre er kaputt!
ZitatEin guter Rennwagen funktioniert auch nur, wenn Aerodynamik, Fahrwerk , Reifen und Moter mit dem Fahrer harmonieren.
Alles muß perfekt zusammenpassen. Ein Fehler und das Kartenhaus fällt zusammen.
Ah, der unsägliche Autovergleich. Fehlt nur noch die inkompetente Ehefrau, die es ja gleich gehört hat, ohne es zu wissen!
ZitatNur mit echtem HighEnd, hat das dann leider, nicht viel zu tun.
Zum Glück hat die Aries M mit landläufigem "High End" nichts zu tun. Der Begriff ist in den letzten Jahrzehnten zu einer regelrechten Beleidigung verkommen.
Gruß
Nils