Beiträge von FoLLgoTT

    Spitzdach ist eine gute Idee, die ich auch immer mal angehen wollte. Ich habe oben ein weiteres PDF hinzugefügt, daas zumindest dreieckige Stirnflächen simuliert. Die komplexeren Fälle (Kniestock usw.) fehlen aber noch. Und das Ergebnis kann bei Gipskartonplatten natürlich abweichen. DIe Wände wurden als Schallhart mit einer frequenzneutralen Dämpfung von 0,05 angenommen.


    Das Ergebnis ist in diesen Simulationen aber ziemlich eindeutig. 1/4 der Breite und 1/2 der Höhe sind die optimalen Positionen für die Subwoofer. :)

    Was aber an dieser Stelle nicht mehr vorhanden ist, kann auch die Entzerrung nicht mehr wiederherstellen. Ich meine damit Verluste die schon vorher entstehen.


    Was für Verluste meinst du? Bandbreite? S/R-Abstand?


    Die Phase kann per FIR immer wiederhergestellt werden.


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    Da kommt es jetzt natürlich darauf an, an welcher Stelle in der Kette die Entzerrung statfindet. Das ist ganz sicher bei Wiedergabe vom PC deutlich einfacher zu realisieren, als bei externer Hardware mit CD-Transport->Vorstufe->D/A Wandler->analoge Endstufe->LS, o.ä.


    Nö, du musst ja nur einen Convolver einschleusen (MiniDSP, DEQ X oder von mir aus auch einen Four Audio Controller). Es ist ja nur die Impulsantwort, die am PC generiert wird. Die lädt man dann in den Convolver und fertig. :)


    Zitat

    Das ist zwar nicht ganz identsich mit der Messung die ich meine, aber man kann deutlich sehen , daß die Anstiegsgeschwindigkeit deutlich verzögert ist.
    In meinem Beispiel hat das Signal auch noch eine Oberwelligkeit.
    Ähnlich verhält es sich ja auch bei der Slew Rate von OP-Verstärkern. Das Signal ist nur selten völlig rechteckig.
    Natürlich kann man das Signal selbst danach entzerren, aber ist das tatsächlich noch mit dem Ausgangssignal identisch ?


    Naja, ein echtes Rechteck wird nur mit unendlicher Bandbreite wiedergegeben (->Shannon/Nyquist usw.). Das, was du da gezeigt hast, sind auch Phasenverzerrungen. Und die lassen sich auch entzerren. Die sind dann auch im komplexen Frequenzgang sichtbar. Jeder D/A-Wandler besitzt ja einen steilen Tiefpass kurz vor der Bandgrenze, um die Aliase wegzufiltern. Der ist immer notwendig. Und wenn der (teilweise) minimalphasig ist, kommt eben eine Phasenverzerrung rein. Das konnte ich schon häufig messen.Die Phase dreht dann kurz vor 20 kHz noch mal ordentlich ab. Soundkarten machen das häufig übrigens auch, also ist das ohne Kalibrierung selbiger kaum messbar.


    Was steile FIR-Filter allerdings noch mitbringen, ist Preringing. Also ein Ringing auf der Eckfrequenz vor dem eigentlichen Impuls. Das ist aber nur bei sehr steilen Filtern so ausgeprägt, dass man es hören kann. Den Selbstversuch habe ich hinter mir und sehe das gelassen.

    Okay, da muss ich mal dranbleiben. So wie das verstehe, geht das aber nur per Softwareanwendung, oder ? :unsure:


    Ja, FIR-Filter generiert man in der Regel per Software. Es resultiert eine Impulsantwort, die dann mit dem Eingangssignal gefaltet wird. Es gibt diverse Software zum Generieren der Filter. RePhase ist eine kostenlose. Dan kann man die Filtersteilheit allerdings nicht so fein einstellen. Eventuell geht das mit Acourate. Es ist auf jeden Fall eine reine Implementierungssache.


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    Mißverständnis. Ich meine nicht die Gruppenlaufzeit, sondern das Rechtecksignalverhalten.


    Das ist quasi dasselbe. Das Zeitverhalten kann auf verschiedene Arten dargestellt werden. Impuls-, Sprungantwort, Phasengang, Gruppenlaufzeit, Abklingspektrum usw. sind alles nur unterschiedliche Darstellungen derselben Sache. Wenn du einen Lautsprecher mit FIR linearphasig entzerrst, gibt er auch automatisch ein Rechteck korrekt wider. Siehe auch hier.


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    Vor allem wenn dies mehrfach hintereinander geschieht. ?


    Das spielt keine Rolle. Die Summe aller Filter in der Kette (digital, elektrisch, mechanisch) ist entscheidend. In welcher Domäne das Filter implementiert ist, ist irrelevant für die Funktion. Alle Domänen sind äquivalent.

    Es sei denn man passt den SEO der einzelnen Treiber von vorherein auf der Gehäusefront an.


    Das ist aus meiner Sicht keine Alternative, das das in der Regel Diffraktionskanten nach sich zieht und das Abstrahlverhalten versaut.


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    Ich meinte etwas anderes, nämlich die Flankensteilheit der Weichenfunktion. 2,3 fache Ordnung würde also 13,8dB/Okt. entsprechen.


    Ja, das kann man mit FIR auch machen. Die Filterfunktion ist nahezu beliebig generierbar. :)


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    Die Anstiegsgeschwindigkeit eines Signals kann auch ein DSP nicht beschleunigen.
    Nur bei der Abklingzeit kann das DSP nachhelfen mit FIR Filtern. Ich weiß allerdings auch nicht inwieweit diese überhaupt irgendwie einstellbar wären.


    Es reicht ein IIR-Filter, um das Abklingen zu verbessern oder sogar zu eliminieren. Ein inverser minimalphasiger PEQ auf einer Mode z.B. linearisiert nicht nur den Amplitudengang, sondern auch den Phasengang und alles was daran hängt. Also Gruppenlaufzeit, Wasserfall usw. Das hat Linkwitz schon gezeigt. Hier auf Seite 11 habe ich dazu sogar eine Messung.


    Das klappt im Raum allerdings nur bedingt, da Moden nicht isoliert auftreten und sich überlappen. Bei einzelnen Treibern ist das wieder etwas anderes, da klappt das wunderbar bei Resonanzen z.B.


    Ein FIR-Filter kann dagegen auch noch die Anstiegszeit beschleunigen, weil durch die Phasenkorrektur alle Frequenzen zur selben Zeit starten. Die Gruppenlaufzeit ist dann eine Konstante, die der Durchlaufzeit des FIR-Filters entspricht. Das Abklingen ist damit dann auch gleich korrigiert. Das ist mit IIR-Trennungen so nicht möglich. Aber wie gesagt, die konstante Phase ist kaum hörbar und wird meist stark überschätzt.
    Viel Interessanter ist, dass man mit FIR die Phasengänge der einzelnen Zweige linearisieren kann und damit eine rein konstruktive Interferenz erzeugt. Gerade bei Vielwegern ist das bei normalen IIR-Filtern nicht möglich, weil sich die Phasendrehungen der Hoch- und Tiefpässe des Bandpasses gegenseitig beeinflussen. Bei einem 4-Weger bekommt man so zwischen den Zweigen mit praxisnahen Steigungen (z.B. 24 dB/Okt) keine rein konstruktive Interferenz und das Abstrahlverhalten wird auch beeinflusst.

    Natürliich ist digital mehr möglich als analog, aber deswegen klingt es mit einem DSP doch nicht automatisch besser?


    Das ist richtig. Das, was der DSP korrigieren kann, umfasst ja auch nicht alles, was einen Lautsprecher ausmacht.


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    Ich dachte bisher immer, dass alle Bauteile die im Signalweg haben auch einen Einfluß auf den Klang haben!?


    Ich kenne das Argument und es ist meist mehr eine diffuse Vermutung als ein reales Problem. "Einfluss" besitzt erstmal keine Gewichtung und keine Wertung. Wenn das reine Vorhandensein im Signalweg so geringe Störungen/Verzerrungen/Rauschen einbringt, dass sie nicht hörbar sind, spielen sie praktisch keine Rolle. Von daher habe ich kein Problem mit "Dingen" im Signalweg, solange sie nicht hörbare Störungen/Verzerrungen/Rauschen erzeugen und ihr Nutzen überwiegt.

    Das kann man aber genausogut umdrehen. Manche Konzepte funktionieren aktiv überhaupt nicht.


    Welches? Mir ist keines bekannt.


    Übrigens gäbe es ohne DSP kein DBA, da Zeitverzögerungen analog kaum oder nur mit extremen Aufwand machbar sind. Digital fällt das quasi so mit ab. Das heißt, alleine die Laufzeitkorrektur zwischen mehreren Zweigen fällt analog weg und damit bei einigen Konzepten eine saubere Addition (beeinflusst auch das Abstrahlverhalten). Mein Quasikoax 1 ist analog so auch nicht möglich, da er Verzögerungen benutzt (wenn man von der Linearphasigkeit absieht, die ich nicht für besonders wichtig halte).


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    Es gibt nun mal keine digitalen Filter 2,3facher Ordnung. ;)


    Doch, mit FIR-Filtern kann man die Filterfunktion beliebig gestalten (Amplitude und Phase). :)

    Bei Violinkonzerten in Hi-Res Stereo braucht kein Mensch ein DSP, wenn die LS nicht komplett krumm abgestimmt sind.


    Violinen besitzen eine sehr geringe Bandbreite im Vergleich zu z.B. Popmusik. Die Aussage ist also bezogen auf alle Musik sehr stark eingeschränkt. Da reicht ja im Grunde ein Breitbänder. ;)


    Vielleicht habe ich mich auch nicht genau genug ausgedrückt. Wenn ich "DSP" schreibe, beziehe ich natürlich auch die Weiche mit ein. Mit digitalen Aktivweichen ist so viel mehr möglich als mit passiven Weichen. Manche Konzepte funktionieren passiv überhaupt nicht. Und ohne DBA und Raumeinmessung, zumindest bis in den Grundton, würde ich überhaupt nicht mehr hören wollen. Alleine die starke Reduktion von Moden wäre mir das wert.

    Noch mehr gefesselt, hatte uns aber damals Bleifuss im Splitscreen gegeneinander.. das war genial..


    Bleifuß war der Hammer! Neben Motocross Madness war das DAS Rennspiel auf dem PC damals. Need for Speed fand ich eher öde dagegen.


    Zitat von "Vorlone"

    Ja Firefly/Serenity war cool. Leider zu kurz das Ganze.
    Battlestar Galactica war auch nicht schlecht, obwohl es einige Längen hatte


    Beides sehr geile Serien! Geprägt haben mich aber in den 80ern/90ern neben Babylon 5 am meisten Star Trek TNG (adamals noch auf ARD/ZDF) und dann Deep Space 9. Später kam kein Star Trek mehr daran. Leider. Discovery ist zwar nicht schlecht und sieht gut aus. Aber so richtig Star Trek ist das nicht mehr. Könnte auch in einem ganz anderen Universum spielen.


    Eine Zeit lang habe ich systematisch ältere Science-Fiction-Filme ausgeliehen. Also aus den 70ern z.B. Da waren einige sehr interessante dabei. Auch wenn es teilweise etwas schwer ist, die heute noch zu schauen.

    Och, so neumodischen Kram hast Du gezockt? Ich sag nur Turrican, Monkey Island, North & South... ;)


    He he, Day of the Tentacle, X-Wing, TIE Fighter, Syndicate, Privateer, Wolfenstein 3D...


    Das war dann aber noch frühere Schulzeit. ;)

    Ja, an den Spielen merkt man immer, welcher Generation man angehört. ;)


    Doom, Duke Nukem 3D, Quake 1,2,3, Half-Life, Counter Strike, Warcraft 1,2,3, Starcraft, Command & Conquer, Age of Empires, Empire Earth, Serious Sam. Das waren die Spiele meiner Abi- und Studienzeit. Eine geile Zeit war das!


    Aber inzwischen ist das bei mir auch komplett vorbei. Es reizt mich nach der Arbeit, auf der ich praktisch nur Probleme löse, überhaupt nicht mehr, ein Spiel zu spielen, bei dem man auch nur Probleme löst. Das ist mir einfach zu anstrengend. Man wird eben alt... :opi:

    2. Zumindest den harmonischen K2 kann man doch auf allen Messungen gut erkennen, der geht doch nicht unter. :think:


    Das ist das Problem, man sieht erstmal nicht, ob der Klirr valide ist oder nicht, weil immer etwas dargestellt wird. REW hat aber seit einigen Versionen eingebaut, dass der Klirr halbtransparent dargestellt wird, wenn er sich im Rauschen befindet. Das kann man unter "Controls" -> "Mask harmonics below noise floor" aktivieren. :)


    Zitat

    3. Das gilt aber doch hauptsächlich für den Bereich unter 200 Hz. Klar ist es besser wenn man den Lautsprecher mehr in den Raum schieben kann und ihn auf eine Erhöhung stellt.


    Klar, bei geringem Abstand wird der Raum zunehmen ausgeblendet. Aber auf größerer Entfernung hat jeder Kammfilter Einfluss auf das Verhältnis zwischen Grundwelle und Harmonischen. Wie stark das ist, hängt natürlich auch von der Stärke der Richtwirkung des Lautsprechers ab. Je stärker, desto geringer der Raumeinfluss.


    Zitat

    4. Tatsächlich stecke ich da nicht so tief in der Materie wie Du. Es sollte aber auch keine wissenschaftliche Arbeit oder Studie daraus werden.


    Ich wollte hier auch nichts schlecht reden. Sowas eie einen defekten Hochtöner ermitteln, klappt natürlich auch im Raum, weil der Klirr dann meist so extrem hoch ist. :sbier:

    Ich denke, wir müssen differenzieren zwischen Messen und Auswerten. Das Messen an sich ist ja schnell gemacht. Gleitsinus drauf, Impulsantwort wird daraus errechnet und man hat zumindest an einem Punkt im Raum ein Ergebnis. Die Auswertung ist deutlich komplexer und hier sehe ich am meisten Potential, Dinge zu visualisieren, die wir heute vielleicht gar nicht sehen. Beispielsweise kann man mit Wavelets frequenzabhängige Fenster benutzen, was dann Reflexionen schöner sichtbar machen kann.


    Ansonsten bin ich der Meinung, dass der Nutzen von DSPs sehr viel größer ist als die Nachteile (->Jitter), die irgendwelche Goldohren, die im Blindtest regelmäßig versagen, hören wollen. Auf sowas gehe ich gar nicht mehr ein. Das führt zu nichts.


    Ich denke nicht, dass irgendwas hörbar ist, was man nicht in irgendeiner Form messen kann. Wenn wir es nicht messen können, messen wir nicht das richtige und werten nicht das richtige aus. Man muss ja auch bedenken, dass ein Schallfeld dreidimensional ist und wir zwei Ohren besitzen. Mit nur einem Messmikrofon reduzieren wir das Schallfeld auf eine Dimension*. Wenn darauf basierend behauptet wird, man könne nicht alles messen, hat derjenige sich einfach nicht mit der Materie beschäftigt. Man kann mit nur einem Mikrofon prinzipiell nicht alles messen. Alleine der Richtungsvektor geht komplett verloren. Diesen Einschränkungen muss man sich einfach bewusst sein.


    Und selbst dann ist es nicht einfach, eine Korrelation zwischen Höreindruck und Messung/Auswertung herzustellen. Und es ist sehr schwierig, die Auswirkungen einzelner Parameter zu untersuchen, weil man nur selten den Parameter isoliert verändern kann (z.B. Abstrahlverhalten, Bedämpfung, THD usw). In der Simulation geht sowas (weswegen man mit ABEC z.B. sehr viel lernen kann), in der Realität leider nicht.


    * Trinnov is hier ja deutlich weiter

    Die Messung von nichtlinearen Verzerrungen ist leider nicht ganz trivial und sehr fehleranfällig. Es gibt da folgende Probleme:


    1. Das Mikrofon klirrt selbst stark (z.B. Behringer ECM8000). Siehe hier Seite 11.
    2. Die Harmonischen gehen im Rauschen unter (Empfindlichkeit und Aussteuerung der Messkette)
    3. Im Raum ist die Messung nahezu unbrauchbar, da alles mitschwingt und jede Welligkeit im Amplitudengang, hervorgerufen durch Reflexionen oder Moden, den Bezug zur Harmonischen "zerstört". Eine auf die Grundwelle normierte Ansicht (also in Prozent) ist damit praktisch wertlos.
    4. Das Herausrechnen der Harmonischen aus der Impulsantwort (Farina-Methode) ist fehleranfällig.


    Sinnvolle Messungen von Lautsprechern kann man nur im RAR oder im Garten bzw. auf dem Acker durchführen. Und wenn man es möglichst genau haben möchte, misst man mit Sinustönen und nicht mit der Farinamethode. Steps aus dem Arta-Paket ist dafür gut geeignet. Allerdings muss man bei Sinustönen aufpassen, da sie bei hohen Pegeln vor allem Mittel- und Hochtöner stark elektrisch beanspruchen. Mir ist schon mal ein Hochtöner bei einer Klirrmessung durchgebrannt. Das war allerdings auch schon sehr laut. ;)


    Was die Messung der nichtlinearen Verzerrungen allerdings nicht abdeckt sind Störgeräusche ("Rubb & Buzz") und die störenderen Intermodulationsverzerrungen. Zu letzten gibt es auch spezielle Multitonanregunden, ein richtig fester Standard für das Anregungssignal fehlt allerdings. Darüber wurde in DIY-Foren länger diskutiert, ohne konkretes Ergebnis.

    Die absolute Gruppenlaufzeit ist nicht das Problem, sondern die unterschiedlichen Phasengänge der Gitter. Dadurch funktioniert eine einzige Verzögerung nicht mehr und man kann das DBA nicht richtig einstellen (mal passt es untenrum, mal obenrum usw.). Ich habe damit Erfahrung, da ich vorne (18 x XLS12) ganz andere Treiber einsetze als hinten (6 x Luftverschieber). Es war nicht so einfach, das DBA trotz der verschiedenen Phasengänge richtig einzustellen. Das hintere Gitter habe ich per FIR-Tiefpass sogar früher ausgeblendet.


    Wenn es geht, würde ich immer dieselben Treiber und Gehäuseprinzipien einsetzen. Das macht alles einfacher.