Ich denke, wir müssen differenzieren zwischen Messen und Auswerten. Das Messen an sich ist ja schnell gemacht. Gleitsinus drauf, Impulsantwort wird daraus errechnet und man hat zumindest an einem Punkt im Raum ein Ergebnis. Die Auswertung ist deutlich komplexer und hier sehe ich am meisten Potential, Dinge zu visualisieren, die wir heute vielleicht gar nicht sehen. Beispielsweise kann man mit Wavelets frequenzabhängige Fenster benutzen, was dann Reflexionen schöner sichtbar machen kann.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass der Nutzen von DSPs sehr viel größer ist als die Nachteile (->Jitter), die irgendwelche Goldohren, die im Blindtest regelmäßig versagen, hören wollen. Auf sowas gehe ich gar nicht mehr ein. Das führt zu nichts.
Ich denke nicht, dass irgendwas hörbar ist, was man nicht in irgendeiner Form messen kann. Wenn wir es nicht messen können, messen wir nicht das richtige und werten nicht das richtige aus. Man muss ja auch bedenken, dass ein Schallfeld dreidimensional ist und wir zwei Ohren besitzen. Mit nur einem Messmikrofon reduzieren wir das Schallfeld auf eine Dimension*. Wenn darauf basierend behauptet wird, man könne nicht alles messen, hat derjenige sich einfach nicht mit der Materie beschäftigt. Man kann mit nur einem Mikrofon prinzipiell nicht alles messen. Alleine der Richtungsvektor geht komplett verloren. Diesen Einschränkungen muss man sich einfach bewusst sein.
Und selbst dann ist es nicht einfach, eine Korrelation zwischen Höreindruck und Messung/Auswertung herzustellen. Und es ist sehr schwierig, die Auswirkungen einzelner Parameter zu untersuchen, weil man nur selten den Parameter isoliert verändern kann (z.B. Abstrahlverhalten, Bedämpfung, THD usw). In der Simulation geht sowas (weswegen man mit ABEC z.B. sehr viel lernen kann), in der Realität leider nicht.
* Trinnov is hier ja deutlich weiter